EINDHOVEN (dpa-AFX) - Der Lichtkonzern Signify hat im Corona-Jahr 2020 ordentlich Federn lassen müssen. Auf vergleichbarer Basis brach das Umsatzwachstum um knapp 13 Prozent ein, wie das Unternehmen am Freitag im niederländischen Eindhoven mitteilte. Zudem belasteten Wechselkurseffekte. Vor allem dank der Übernahme des US-Beleuchtungsherstellers Cooper Lighting stiegen die Konzernerlöse letztendlich auf Jahressicht um 4,1 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro.

Anlegern starteten mit schlechter Stimmung in den Freitag: An der Börse in Amsterdam rutschte die Aktie zuletzt noch um knapp zwei Prozent ab. Zu Handelsbeginn stand noch ein Minus von fast fünf Prozent auf dem Kurszettel.

In den nächsten Jahren will das Management um Signify-Chef Eric Rondolat das Ruder beim Umsatzwachstum wieder herumreißen. Dann soll der Umsatz auf vergleichbarer Basis wieder steigen. Der Konzern peilt für die Jahre 2021 bis 2023 auf vergleichbarer Basis ein jährliches Umsatzwachstum aus eigener Kraft von 0 bis 5 Prozent an. Zudem solle die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber. Ebita-Marge) im Jahr 2023 bei 11 bis 13 Prozent liegen. Im abgeschlossenen Jahr lag diese noch bei 10,7 Prozent. Unterdessen stieg das bereinigte operative Ergebnis (ber. Ebita) 2020 auch dank Sparmaßnahmen um 7,2 Prozent auf 695 Millionen Euro.

Anlegern stellte der Konzern eine Ausschüttung für das abgeschlossene Jahr von 1,40 Euro je Aktie in Aussicht. Das sind fünf Cent mehr als eigentlich für 2019 geplant war, doch wegen der Corona-Krise hatte Signify die Zahlung einer Dividende im Frühjahr abgesagt. Dies soll nun wie bereits bekannt mit einer Sonderdividende von 1,35 Euro je Anteilsschein ausgeglichen werden. Im Gesamtjahr steigerte Signify seinen Gewinn um gut ein Viertel auf 335 Millionen Euro, auch weil der Konzern deutlich weniger Steuern zahlen musste.

Für 2021 kündigte Rondolat Stellenstreichungen an, um so Kosten zu sparen. Eine genaue Zahl oder eine Region nannte er dabei nicht. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf einen Signify-Sprecher von mehr als 700 Stellen weltweit. Positive Entwicklungen erhoffe sich Rondolat hingegen von der weiteren Integration von Cooper Lighting und vom chinesischen LED-Hersteller Klite. 2019 hatte Signify die Mehrheit an Klite erworben, im vergangenen Jahr kam Cooper Lighting hinzu. Das klassische Beleuchtungsgeschäft hatte der ehemaligen Tochter des Elektronikkonzerns Philips in den letzten Jahren zu schaffen gemacht und auf die Erlöse gedrückt./ngu/knd/stk

Quelle: dpa-Afx