AMSTERDAM (dpa-AFX) - Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway hat im ersten Halbjahr wieder den Sprung in die operative Gewinnzone geschafft und damit die Erwartungen übertroffen. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) lag bei 143 Millionen Euro nach einem operativen Verlust von 134 Millionen Euro ein Jahr zuvor, wie der Lieferdienst am Mittwoch in Amsterdam mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem deutlich geringeren Wert gerechnet. Allerdings ging es mit dem Bruttotransaktionswert (GTV, Gross Transaction Value) um sieben Prozent auf 13,2 Milliarden Euro bergab und fiel damit schlechter aus als gedacht.
Konzernchef Jitse Groen rechnet damit, dass der Bruttotransaktionswert auf Jahressicht um bis zu vier Prozent zurückgehen könnte. Allerdings stellt er auch ein leichtes Plus in Aussicht. Diese Jahresziele bestätigte er am Mittwoch, ebenso wie die Prognose für ein bereinigtes operatives Ergebnis in Höhe von 275 Millionen Euro. Das heißt, dass Wachstum auf Kosten der Profitabilität nicht mehr die höchste Priorität für Just Eat Takeaway genießt.
Auch Delivery Hero und Hellofresh haben ihre Konzernstrategie zuletzt umgestellt und fokussieren sich nun auf eine stärkere Profitabilität. Skeptiker monieren allerdings, dass das geschönte Werte sind: Infolge der Inflation achten Verbraucher stärker auf ihre Ausgaben und lassen sich seltener Essen nach Hause liefern. Da die Nachfrage ohnehin niedriger ist, müssen Lieferdienste nicht mehr wie in den vergangenen Jahren viel Geld für Werbung investieren, was bei einem geringeren Umsatz automatisch eine bessere Profitabilität zur Folge hat. Zugleich gab Just Eat Takeaway bekannt, dass der langjährige Finanzchef Brent Wissink den Konzern zur Hauptversammlung im Mai 2024 verlassen werde. Er wolle sich neu orientieren, hieß es zur Begründung. Die Suche nach einem Nachfolger läuft./ngu/mne/jha/
Quelle: dpa-Afx