DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Passagiere von Lufthansa
Die Gewerkschaft Verdi hat das Lufthansa-Bodenpersonal an mehreren deutschen Flughäfen dazu aufgerufen, am Mittwochmorgen ab 4 Uhr die Arbeit niederzulegen. Betroffen sind die Bereiche Wartung sowie die Passagier- und Flugzeugabfertigung. Der Warnstreik soll am Donnerstag gegen 7.10 Uhr enden. Ein Flughafensprecher erklärte, dass die Lufthansa-Flüge am Donnerstag "nach jetzigem Stand" wieder planmäßig starten sollen.
Vor allem im Laufe des Mittwochvormittags müssen in Düsseldorf allerdings auch Fluggäste anderer Airlines mit Verzögerungen rechnen. So ist mit Lufthansa Engineering and Operational Services (Leos) ein Unternehmen an dem Streik betroffen, das für verschiedene Fluglinien den sogenannten Pushback durchführe. Dabei werden Flugzeuge mit einem Spezialfahrzeug auf eine Position geschoben, um dann eigenständig zur Startbahn rollen zu können.
Die Lufthansa-Töchter sind nach Angaben des Unternehmens nicht vom Streik betroffen. Eurowings hat am Mittwoch in Düsseldorf voraussichtlich 52 Abflüge. Man werde das Flugprogramm wie geplant in vollem Umfang durchführen, sagte eine Sprecherin. Nicht auszuschließen sei, dass es infolge der Streikmaßnahmen vereinzelt zu Unregelmäßigkeiten im Betriebsablauf kommen könnte.
Für Düsseldorf werden die Auswirkungen des Warnstreiks insgesamt vergleichsweise gering sein. An den Flughäfen Frankfurt und München hat die Lufthansa zwischen 80 und 90 Prozent der für Mittwoch geplanten 1000 Flüge abgesagt. Mehr als 100 000 Passagiere seien von den Ausfällen betroffen. Bei ausfallenden innerdeutschen Flügen können die Kunden mit ihrem Flugticket auf die Bahn ausweichen. Die Lufthansa rief die Passagiere abgesagter Flüge dazu auf, am Mittwoch auf keinen Fall zum Flughafen zu kommen.
Hintergrund des Warnstreiks sind die konzernweit laufenden Tarifverhandlungen für die rund 25 000 Beschäftigten am Boden unter anderem bei Lufthansa, Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo. Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von einem Jahr. Außerdem soll es eine konzernweite Inflationsprämie von 3000 Euro geben. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. Februar in Frankfurt geplant./cr/DP/jha
Quelle: dpa-Afx