BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die in der Corona-Krise gebeutelte Luftverkehrsbranche verlangt von der Politik mehr finanzielle Hilfen und trotz der abgestürzten Nachfrage einen weiteren Ausbau der Infrastruktur. Politisch müssten Wettbewerbsnachteile für inländische Flughäfen und Fluggesellschaften verhindert werden, erklärte der Branchenverband BDL am Montag in Berlin.
In den 14 BDL-Kernforderungen für die kommende Legislaturperiode finden sich vielfältige Finanzierungswünsche und Vorschläge zur Kostenentlastung durch die öffentliche Hand. So müsse der Bund auch im kommenden Jahr das Eigenkapital der bundeseigenen Flugsicherung stärken und zudem die Luftsicherheitskosten vollständig übernehmen. Zur Verringerung des CO2-Ausstoßes schlägt der BDL Subventionen zur Anschaffung neuer, sparsamer Flugzeuge vor und will die deutsche Ticketsteuer allein zur Finanzierung alternativer Kraftstoff-Technologien nutzen.
Bei der Verlagerung von Inlandsflügen auf die Schiene verlangt der BDL zuvor pünktlichere Züge und eine bessere Schienenanbindung insbesondere des Flughafens München. Beim deutschen Flughafensystem wünscht sich Branche Unterstützung bei den geplanten Erweiterungen und keine weiteren Flugverbote. Gleichzeitig warnte der Verband vor "kurzsichtigen Entscheidungen" zu möglichen Schließungen kleinerer Flughäfen aus Kostengründen. Man dürfe sich nicht am aktuellen Verkehrsaufkommen in der Covid-19-Pandemie orientieren, sondern sich am künftigen Mobilitätsbedarf des Wirtschaftsstandorts ausrichten./ceb/DP/men
Quelle: dpa-Afx