BERLIN (dpa-AFX) - Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft hat die von Bund und Ländern beschlossenen Änderungen der Teststrategie bei Reiserückkehrern scharf kritisiert. Die geplante Verschärfung der Quarantänebestimmungen ab Oktober würde einen erneuten Lockdown des Reisegeschehens bedeuten, erklärte Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow am Donnerstag. "Wir halten den Beschluss einer pauschalen Quarantänebestimmung für unverhältnismäßig, gerade weil die Politik ja einen anderen Weg gehen könnte: Statt die Tests abzuschaffen und die erfolgreich etablierte Testinfrastruktur an den Flughäfen abzubauen, könnte die Politik die vorhandenen Testkapazitäten ausbauen und viel effizienter nutzen."
Würden die Behörden nicht ganze Länder als Risikogebiete ausweisen, sondern gezielt nur die Regionen mit hohem Infektionsgeschehen, dann wäre die Testkapazität ausreichend, um die Reisenden aus Risikogebieten zu testen und die Quarantäne überflüssig zu machen. "Deswegen muss jetzt die Zeit bis Oktober genutzt werden, um genau eine solche sichere Alternative zu erarbeiten und um weitere Testkapazitäten aufzubauen", so von Randow.
Die Luftverkehrswirtschaft gehört zu den Branchen, die in der Corona-Krise am meisten belastet ist. Bund und Länder hatten beschlossen, dass die Pflicht zur 14-tägigen Quarantäne für Rückkehrer aus Risikogebieten künftig frühestens durch einen Test ab dem fünften Tag nach Rückkehr entfallen können. Diese Regelung soll möglichst ab dem 1. Oktober gelten. Kostenlose Corona-Tests für Einreisende aus Nicht-Risikogebieten sollen am 15. September auslaufen./hoe/DP/eas
Quelle: dpa-Afx