BERLIN (dpa-AFX) - Auch die Luftverkehrsbranche soll bis 2050 klimaneutral werden und hat sich dazu nun eine Reihe von Maßnahmen auferlegt. Dazu gehören unter anderem effektivere Flugzeuge mit weniger Verbrauch, alternative Antriebsarten etwa mit Wasserstoff sowie eine bessere Organisation des europäischen Luftraums. Eine effektivere CO2-Bepreisung oder eine Besteuerung des bislang steuerfreien Kerosins lehnt die Branche aber weiterhin ab. "Das ist ungefähr das Verkehrteste was man machen kann", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Peter Gerber, am Montag bei der Vorstellung der Pläne. Den europäischen Anbietern entstünde dadurch ein globaler Wettbewerbsnachteil, solange solche Maßnahmen nur regional begrenzt umgesetzt würden.
Aus Sicht von Umweltschützern sind die Pläne der Branche deshalb unzureichend. "Die Luftfahrtbranche spricht die richtigen Aufgaben im Klimaschutz an, aber lösen sollen sie bitte andere", kritisierte der Verkehrsexperte der Umweltorganisation Greenpeace, Benjamin Stephan. "Statt Gründe zu sammeln, warum Kerosin weiter steuerfrei bleiben soll und die Luftfahrt von einer wirksamen CO2-Bepreisung ausgenommen gehört, muss die Branche selbst die nötige Entwicklung strombasierter Kraftstoffe vorantreiben."
Genau das geschehe gerade, beteuert die Luftverkehrswirtschaft. Im Mittelpunkt stünde dabei der Einsatz von Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe, die unter Stromeinsatz gewonnen werden. "Allerdings gibt es diesen Kraftstoff bis jetzt nur in sehr sehr kleinen Mengen", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Fluggesellschaften, Ralf Teckentrup. Ab 2030 solle sich das aber ändern./maa/DP/eas
Quelle: dpa-Afx