BERLIN (dpa-AFX) - Mit einem Klick Schuhe, Möbel oder Laptops kaufen und nach Hause liefern lassen: Online-Shopping ist für viele Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland längst Alltag. Die Corona-Krise hat den Trend noch einmal beschleunigt: Erstmals wurde im vergangenen Jahr die Marke von vier Milliarden versendeter Pakete geknackt - das waren fast elf Prozent mehr als noch im Jahr davor, wie die jüngste Erhebung des Bundesverbands Paket und Expresslogistik (Biek) ergab.

Für die Umwelt ist allein schon der Transport eine große Belastung, denn die allermeisten Sendungen werden auf der Straße transportiert: 64,4 Millionen Tonnen davon fuhren Lastwagen im vergangenen Jahr über die Autobahnen, wie aus Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamts hervorgeht. Damit entfallen rund zwei Prozent des gesamten Lkw-Güterverkehrs auf Post und Pakete.

Zum Vergleich: Auf der Schiene waren es laut Statistischem Bundesamt im selben Zeitraum null Tonnen. Die Deutsche Post wiederum gibt an, bisher zwei Prozent der DHL-Pakete für einen Großteil ihrer Strecke in Güterzügen befördern zu lassen.

Mittelfristig soll dieser Wert bei der Post auf sechs Prozent und langfristig auf 20 Prozent steigen. Einen genauen Zeitplan nannte der Konzern bislang nicht. "Wir tun das, um klimafreundlicher zu werden, auch wenn es ein Stück weit schwieriger und aufwendiger in der Abstimmung ist", sagte Post-Vorstand Tobias Meyer bereits im April. Die DHL-Konkurrenten sind da noch zurückhaltend. DPD probierte vor etwa zehn Jahren den Paketversand über die Schiene aus, in einem Pilotprojekt gab es unter anderem Züge auf der Strecke Bremen - Nürnberg. Das Projekt wurde eingestellt.

Die Bahn-Tochter DB Cargo will mit Blick auf DHL dennoch ihr Schienentransportnetz stärker für Pakete ausbauen. Wie das konkret aussehen soll, wollen beide Konzerne an diesem Montag auf dem Containerterminal im Brandenburgischen Großbeeren demonstrieren."/maa/wdw/DP/zb

Quelle: dpa-Afx