BERLIN (dpa-AFX) - Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat das Handeln von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) beim Corona-Impfstoff von Astrazeneca
Anfang der Woche hatte Deutschland nach einer Empfehlung des für die Impfstoff-Sicherheit zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) die Impfungen mit Astrazeneca vorsorglich ausgesetzt. In einigen europäischen Ländern waren Auffälligkeiten bekannt geworden. Auch in Deutschland gab es mehrere Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen. Am Donnerstag hatte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) mitgeteilt, dass der Nutzen des Impfstoffs die Risiken übersteige.
Zum erneuten Start der Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca müsse nun besser aufgeklärt werden, forderte Montgomery. "Wir müssen den Leuten auch sagen, dass es sich um eine Risikoabschätzung handelt. Und das ist für viele Menschen, die nicht wissenschaftlich ausgebildet sind, extrem schwer einzuschätzen". Kurz nach Impfstopp hatte Montgomery in einem Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vor einem Imageschaden gewarnt.
"Ein Bundesgesundheitsminister, der von Haus aus weder Wissenschaftler noch Arzt ist, (...) ist gut beraten, auf den Rat seiner Fachleute zu hören und die Impfung auszusetzen", betonte Montgomery. "Diese zwei, drei Tage machen den Kohl nun wirklich nicht fett."/klü/DP/jha
Quelle: dpa-Afx