PLANEGG (dpa-AFX) - Steigende Forschungskosten und höhere Verwaltungsausgaben haben das Biotechunternehmen Morphosys zum Jahresstart noch tiefer in die roten Zahlen gedrückt. Zudem erlöste die SDax -Firma im ersten Quartal weniger als noch vor einem Jahr. Firmenchef Jean-Paul Kress schaut angesichts der 2021 erfolgten Übernahme der US-Firma Constellation Pharmaceuticals jedoch unverändert optimistisch in die Zukunft. "Unsere klinische Pipeline war noch nie so stark wie heute", sagte er laut Mitteilung vom Mittwochabend in Planegg bei München.

Der Umsatz von Morphosys sank den Unternehmensangaben zufolge von Januar bis März um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 41,5 Millionen Euro. Vor einem Jahr habe Morphosys noch von einer hohen Meilensteinzahlung von GlaxoSmithKline profitiert, hieß es zur Begründung. Wegen der gestiegenen Ausgaben vergrößerte sich im aktuellen Berichtszeitraum der operative Verlust auf 68 Millionen Euro, nach minus 29,6 Millionen im Vorjahr. Unter dem Strich wies Morphosys mit knapp 123 Millionen Euro Minus einen fast dreimal so hohen Fehlbetrag aus wie noch vor einem Jahr.

Der Vorstand bestätigte die Prognosen. Mit seinem an der Börse besonders scharf verfolgten Krebsmedikament Monjuvi will Morphosys in diesem Jahr 110 bis 135 Millionen Dollar umsetzen. Dafür wird das Unternehmen aber einen Zahn zulegen müssen, denn im ersten Quartal spülte das Medikament knapp 19 Millionen Dollar - umgerechnet 16,6 Millionen Euro - in die Kassen. Der US-Vermarktungspartner Incyte hatte diese Kennziffer bereits am Vortag veröffentlicht, laut der US-Bank JPMorgan wurden damit die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten klar verfehlt. "Wir erwarten steigende Zahlen in den folgenden Quartalen dieses Jahres", sagte Morphosys-Chef Kress./tav/mne/jha/

Quelle: dpa-Afx