PLANEGG/SAN DIEGO (dpa-AFX) - Das Biotechunternehmen Morphosys hat detaillierte Ergebnisse aus seiner Studie mit seinem Hoffnungsträger Pelabresib beim Einsatz gegen Myelofibrose vorgestellt. In der Phase-3-Studie zur Behandlung dieser Blutkrebs-Art mit Pelabresib in Kombination mit Ruxolitinib hätten sich bei allen vier Krankheitsmerkmalen Verbesserungen gezeigt, teilte Morphosys in der Nacht zum Montag in Planegg bei München mit. Die Ergebnisse seien bei einer Tagung der American Society of Hematology (ASH) im kalifornischen San Diego präsentiert worden.

Myelofibrose ist ein seltener Blutkrebs, der seinen Ursprung im Knochenmark hat. Neben einer Anämie hat die Krankheit eine Vergrößerung der Milz zur Folge. Nebenwirkungen der Krebserkrankung sind etwa Fieber, große Müdigkeit und Gewichtsverlust. Bei der Kombinationsbehandlung mit Pelabresib und Ruxolitinib habe sich die Milz der Patienten verkleinert, und Anämie und Knochenmarkfibrose hätten sich verbessert, teilte Morphosys nun mit. Zudem seien die Symptome zurückgegangen.

Branchenexpertin Xian Deng von der Schweizer Großbank UBS wertete die Ergebnisse insgesamt als positiv. Dies gelte vor allem für Studiendaten zur Anämie. Erste Ergebnisse der Studie etwa zur Verkleinerung der Milz hatte Morphosys schon im November bekanntgegeben. Die Größe der Milz gilt als entscheidend für das Überleben der Patienten.

Nach kritischen Kommentaren von Analysten war der Kurs der Morphosys-Aktie daraufhin jedoch um mehr als ein Fünftel abgestürzt. So missfiel den Experten, dass das Medikament die Myelofibrose-Symptome teils nur ungenügend verbessern konnte. Es kamen Zweifel auf, ob die Zulassung erfolgt und ob das Mittel anschließend ein Erfolg wird. Die Kursverluste sind mittlerweile aber aufgeholt./stw/mis/stk

Quelle: dpa-Afx