PLANEGG (dpa-AFX) - Morphosys kommt mit der Forschung an seinem Hoffnungsträger Pelabresib schneller voran als angenommen. Die wichtigsten Ergebnisse der zulassungsrelevanten Phase-3-Studie zu seinem Medikament gegen den seltenen Knochenmarkkrebs Myelofibrose dürften Ende des Jahres verfügbar sein, teilte das im SDax notierte Biotechnologieunternehmen am späten Dienstagabend in Planegg bei München mit. Ursprünglich waren Daten für Anfang 2024 angekündigt, doch Morphosys hat die Aufnahme von mehr als 400 Patientinnen und Patienten in die Testreihe wegen großen Interesses nach eigenen Angaben vorzeitig abgeschlossen.

Morphosys hatte sich Pelabresib mit der kostspieligen Übernahme des US-Unternehmens Constellation Pharmaceuticals im Jahr 2021 unter das eigene Dach geholt. In der aktuellen Studie (Manifest-2) wird das Mittel in Kombination mit dem Wirkstoff Ruxolitinib als Erstlinienbehandlung von Myelofibrose getestet. Für die Bayern ist ein Erfolg immens wichtig, denn wegen der hohen Forschungskosten schreibt Morphosys derzeit Verluste. Der Vorstand zeigt sich bisher zuversichtlich, trotz der Forschung anderer Pharmaunternehmen an möglichen Konkurrenzprodukten. Morphosys traut Pelabresib in der Spitze einen Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Dollar zu.

Bereits seit mehr als zwei Jahren hat Morphosys das Blutkrebsmedikament Monjuvi am Markt. Die Nachfrage nach dem Mittel entwickelte sich aber wegen zunehmender Konkurrenz bisher nicht wie erhofft, und in diesem Jahr erwartet der Konzern für Monjuvi nur im besten Fall ein kleines Umsatzplus. Die Zahl der Verschreibungen für Monjuvi im bisherigen Jahresverlauf liege im Rahmen der Erwartungen, hieß es vom Unternehmen auf Anfrage./tav/stw/he

Quelle: dpa-Afx