BERLIN (dpa-AFX) - SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat vor dem "Autogipfel" von Politik und Industrie gefordert, der Automobilbranche in Deutschland weiterhin Unterstützung zu gewähren. "Aber eben auch mit Maßnahmen, die in die Zukunft gerichtet sind", sagte Mützenich am Dienstag vor einer Fraktionssitzung in Berlin. Damit sollten neben der "ganz wichtigen" Autoindustrie mit ihren 800 000 Arbeitsplätzen auch die Zulieferer konkurrenzfähig gemacht werden.
Die SPD setzt sich zusammen mit Grünen und der Gewerkschaft IG Metall für einen staatlichen Beteiligungsfonds ein. Gerade viele mittelständische Zulieferer hängen noch am Verbrenner. Diese Firmen sollen dadurch Kraft gewinnen, um Geld in den Umbruch zu investieren.
Der Vorschlag für eine staatliche Kaufprämie für Verbrenner im Rahmen eines Konjunkturpakets in der Corona-Krise war dagegen im Juni am Widerstand vor allem der SPD-Spitze gescheitert.
Am Dienstagabend wollten Vertreter der Automobilindustrie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundesministern sowie Ministerpräsidenten der Länder in einer Videokonferenz über die Lage der Branche beraten. Schwerpunkt sollen eigentlich Zukunftsfragen wie Digitalisierung, Vernetzung und autonomes Fahren sein. Allerdings belastet die Corona-Krise die Autoindustrie, die Nachfrage ist stark zurückgegangen. Dazu kommen der schwierige Umbruch in der Branche hin zu mehr alternativen Antrieben sowie der digitale Wandel.
Klimaaktivisten hatten den "Autogipfel" kritisiert und als "zynisch" bezeichnet./cir/DP/jha
Quelle: dpa-Afx