BERLIN (dpa-AFX) - Nach der Vergiftung des russischen Regierungskritikers Alexej Nawalny stehen für SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich Projekte wie die Gaspipeline Nord Stream 2 auf dem Prüfstand. "Wir sind der festen Überzeugung, dass alle Optionen auf dem Tisch liegen", sagte er am Donnerstag in Berlin vor der Klausurtagung der SPD-Bundestagsfraktion. Nord Stream 2 sei aber kein deutsches Regierungsprojekt, sondern es seien verschiedene Unternehmen daran beteiligt. Die SPD-Fraktion wolle multilateral handeln, und er erwarte sich viel von einem gemeinsamen Vorgehen der europäischen Partner.
Es handle sich um einen schwierigen Balanceakt: "Wir brauchen Russland auch, um bestimmte internationale Krisen nicht noch zur zusätzlichen Eskalation zu führen", sagte Mützenich. Man müsse sich klarmachen, dass auch Deutschland keine "energiepolitisch weiße Weste" habe.
Forderungen nach einem Ende des umstrittenen deutsch-russischen Projektes kamen bislang unter anderem von den Grünen, der FDP und vom CDU-Außenexperten Norbert Röttgen./rew/DP/nas
Quelle: dpa-Afx