LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Erstmals nach einer Gewinnwarnung legt der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer
In der Landwirtschaft sind die Preise für Nutzpflanzen wegen der Coronapandemie niedrig. Da es sich häufig kaum lohnt, entscheiden sich viele Bauern gegen den Anbau von Mais und anderen Pflanzen und benötigen daher weniger Saatgut. Auch beim Soja sind die Preise im Keller. Das trifft Bayer. Die Leverkusener rechnen mit einer Sonderabschreibung im Agrargeschäfts im mittleren bis oberen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich, wie sie vor gut einem Monat bekanntgaben.
Immerhin eine gute Nachricht erreichte Bayer kürzlich aus den USA, wo die Umweltbehörde EPA den umstrittenen Unkrautvernichter Dicamba für fünf Jahre genehmigt hat. Ein anderes Herbizid sorgt seit langem für Ärger: Glyphosat. Wegen Krebsgefahr haben viele US-Bürger Klagen gegen Bayer eingereicht, Bayer hält Glyphosat bei sachgemäßer Anwendung aber für sicher. Im Sommer schloss die Firma einen Vergleich ab, der 125 000 Klagen betraf und rund 10 Milliarden Euro kostet. Allerdings ist ein Seitenstrang der Einigung noch offen - eine Regelung, derzufolge auch zukünftige Klagen in den Vergleich fallen, wurde von einem US-Gericht beanstandet. Nun arbeiten Bayer und die Klägerseite daran, wie sie diesen Part gerichtsfest formulieren können./wdw/DP/zb
Quelle: dpa-Afx