MELBOURNE (dpa-AFX) - Nach dem Debakel um die Sprengung zweier heiliger Stätten australischer Ureinwohner hat Rio Tinto
Mitte September hatten Jacques und zwei weitere Top-Manager ihren Rückzug angekündigt, nachdem der Konzern im Mai dieses Jahres zwei bedeutende Stätten der Aborigines in der Juukan-Schlucht gesprengt hatte, um dort Eisenerz zu gewinnen. Ihre Zerstörung hatte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst und zu einer parlamentarischen Untersuchung geführt. In den Höhlen in der westaustralischen Region Pilbara hatte ein Archäologe 2014 wichtige Artefakte gefunden, darunter einen 28 000 Jahre alten Känguru-Beinknochen, der in ein spitzes Werkzeug verwandelt worden war, sowie einen 4000 Jahre alten Gürtel aus menschlichem Haar.
"Was in Juukan passiert ist, war falsch", räumte Rio Tinto damals ein. Der australische Staat ist für Rio Tinto wegen des Eisenerzvorkommens enorm wichtig. Im ersten Halbjahr steuerte das Eisenerzgeschäft mehr als 90 Prozent zum Gewinn des Unternehmens bei. Das Unternehmen wurde 1873 gegründet und ist eines der größten Bergbauunternehmen der Welt. Neben Eisenerz fördert Rio Tinto unter anderem auch Aluminium, Gold, Kupfer und Diamanten./ngu/zb/stk
Quelle: dpa-Afx