BONN (dpa-AFX) - Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post unternehmen die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber an diesem Freitag einen erneuten Versuch zur Einigung. In der Auseinandersetzung standen die Weichen schon auf Streik: In einer Urabstimmung beim Bonner Konzern hatten sich 85,9 Prozent der Befragten gegen ein Tarifangebot des Unternehmens und für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Dennoch erklärte sich Verdi nach der Bekannte des Abstimmungsergebnisses am Donnerstag bereit für Verhandlungen.

Die Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Geld für die 160 000 Tarifbeschäftigten im Stammgeschäft der Post, also der Beförderung von Briefen und Paketen in Deutschland. Die Post lehnt das als wirtschaftlich nicht tragfähig ab.

Für die Post ist die Gefahr eines unbefristeten Arbeitskampfes damit noch nicht gebannt. Sollten die Fronten bei den Gesprächen am Freitag verhärtet bleiben, könnte Verdi immer noch zum Streik aufrufen. So einen erbitterten Arbeitskampf hatte es bei dem Logistiker in diesem Jahrtausend erst einmal gegeben, und zwar 2015. Damals waren mangels Personal massenweise Pakete und Briefe zwischenzeitlich liegengeblieben. Im aktuellen Tarifkonflikt hatte es im Januar und Februar bereits zeitlich begrenzte Warnstreiks gegeben./wdw/DP/jha

Quelle: dpa-Afx