LONDON (dpa-AFX) - Unter Verweis auf die nationale Sicherheit verzögert die britische Regierung Angaben zu Impfstoffexporten. In einem Schreiben an die Deutsche Presse-Agentur betonte das Außenministerium in London, die Informationen seien vorhanden. Zunächst müsse aber geprüft werden, ob es im öffentlichen Interesse liege, sie zu veröffentlichen. Eine Antwort könne daher frühestens im Mai erfolgen.
Die dpa hatte in einem sogenannten Freedom of Information Request um Auskunft gebeten, wie viele Impfstoffdosen aus Großbritannien bis zum 10. März exportiert wurden und in welche Länder sie gingen. Diese Anfragen müssen in der Regel innerhalb von 20 Werktagen beantwortet werden.
Die EU hatte Großbritannien vorgeworfen, Impfstoffexporte zu blockieren, und führte unter anderem deswegen einen Exportkontrollmechanismus ein. London wies den Vorwurf zurück und bezichtigte die EU, ihrerseits mit dem Mechanismus Impfnationalismus zu betreiben. Nach Angaben der Europäischen Kommission wurden allein bis Ende März mehr als 20 Millionen Dosen Impfstoff vom Kontinent nach Großbritannien geliefert. Ob und wie viele in die andere Richtung gingen, ist nicht genau bekannt. Nach EU-Angaben war es so gut wie nichts.
Beide Seiten verhandeln derzeit über eine längerfristige Lösung beim Streit um Impfstoffe. Ausgang offen./cmy/DP/zb
Quelle: dpa-Afx