BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutsche Luftverkehrsindustrie wartet auf konkrete Vorschriften zur Umsetzung der neuen Corona-Testpflicht für Passagiere aus China. Der Flughafenverband ADV begrüßte am Donnerstag, dass die Passagiere bereits vor Abflug in China getestet werden sollen und nicht erst bei der Ankunft an einem europäischen Flughafen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte zuvor auf EU-Empfehlung eine neue Corona-Testpflicht für Einreisende aus China verkündet. Zudem kündigte er Stichproben bei der Einreise an, um Virusvarianten zu erkennen. Darüber hinaus werde es Abwasserkontrollen bei Flugzeugen aus China geben.
Die entsprechende Infrastruktur zur Wasseruntersuchung sei am Frankfurter Flughafen vorhanden, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Spezialfahrzeuge der Bodenverkehrsdienste versorgen die Flugzeuge mit Wasser und entsorgen die Abwässer, die auch untersucht würden. Nun warte man auf genauere Ausführungsvorschriften.
Vor der EU-Empfehlung hatte sich die Luftverkehrswirtschaft sehr kritisch gegenüber neuerlichen Tests gezeigt. Vor allem der internationale Airline-Verband Iata, zu dessen Vorstand auch Lufthansa-Chef Carsten Spohr gehört, hatte die Notwendigkeit bezweifelt. Es sei sehr enttäuschend zu sehen, dass Maßnahmen, die sich in den vergangenen drei Jahren als unwirksam erwiesen hätten, reflexartig wieder eingeführt würden, hatte IATA-Chef Willie Walsh am Mittwoch gesagt.
Der ADV wies darauf hin, dass die geplanten Stichproben bei der Einreise von staatlichen Stellen organisiert werden müssten. Zuständig seien die Gesundheitsämter, die Flughäfen, Bodenverkehrsunternehmen und Airlines in ihre Überlegungen einbeziehen müssten./ceb/DP/ngu
Quelle: dpa-Afx