LEIPZIG (dpa-AFX) - Am Universitätsklinikum Leipzig sollen in den kommenden drei Jahren die neuen Möglichkeiten des künftigen Mobilfunkstandards 6G im Gesundheitswesen ausgelotet werden. An dem Forschungsprojekt "6G Health" sind neben dem Telekommunikationsprovider Vodafone
Der Hauptunterschied zwischen 5G und 6G ist die Geschwindigkeit der Datenübertragung. 5G-Netze können Spitzenwerte von bis zu zehn Gigabit pro Sekunde erreichen. In 6G-Netzen sollen dagegen Geschwindigkeiten von bis zu 400 Gigabit pro Sekunde möglich sein.
Enorme Verbesserungen sollen sich auch bei den Datenlaufzeiten (Latenz) ergeben, die bereits beim Übergang von 4G (LTE) auf 5G stark auf ein bis zwei Millisekunden verkürzt wurden. In den 6G-Netzwerken sollen die Verzögerungen dann nur noch wenige Mikrosekunden betragen. Außerdem sollen 6G-Netze energieeffizienter sein, was zum einen die Akkulaufzeit der Mobilgeräte verlängert, aber auch den Strombedarf der Mobilfunkstationen reduziert.
In dem Forschungsprojekt "6G Health" sollen Anwendungen aus drei Innovationsfeldern erkundet werden. Zum einen sollen Biosignale wie Blutdruck, Körpertemperatur, Atemfrequenz und andere Vitaldaten des Patienten erfasst und in Echtzeit übertragen und verarbeitet werden. Im zweiten Feld soll erforscht werden, wie Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte zukünftig von neuen Formen der Zusammenarbeit profitieren können - zum Beispiel durch Anwendungen aus dem Umfeld der erweiterten Realität (AR) oder Telemedizin. Denkbar wäre, dass sich Ärzte beispielsweise vor Operationen dreidimensionale Darstellungen der Organe zur Vorbereitung ansehen oder bei chirurgischen Eingriffen Spezialisten dazu holen. Im dritten Forschungsfeld geht es um die Vernetzung medizinischer Geräte und die Kommunikationsinfrastruktur für das zukünftige smarte Krankenhaus.
Mit der Erforschung des Mobilfunks der sechsten Generation beschäftigen sich zahlreiche Telekommunikationsunternehmen. Die Deutsche Telekom
Impulse kommen aber auch von Herstellern von Mobilfunktechnik: Der schwedische Anbieter Ericsson
Quelle: dpa-Afx