MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Zahl der Reisenden und Pendler in Zügen ist einem Handynetzbetreiber zufolge während des Bahnstreiks Mitte Januar um mehr als die Hälfte gesunken. Vom 10. bis 12. Januar seien auf den Schienen 56 Prozent weniger Menschen unterwegs gewesen als im Vergleichszeitraum der Vorwoche, teilte der Telekommunikationsanbieter Telefónica Deutschland (O2)
Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Vergleichszeitraum sieben Tage zuvor in den meisten Bundesländern noch Schulferien waren. Einen nennenswerten Effekt durch die Ferien auf diesen Zahlen gab es laut O2 aber nicht.
In Untersuchungszeitraum brachte der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) den Bahnverkehr in weiten Teilen zum Erliegen. Im Fernverkehr fuhr nur ein Fünftel der Züge, der Regionalverkehr war unterschiedlich stark betroffen. Ein Teil der Menschen, die auf Bahnfahrten verzichteten, stieg auf Autos oder Busse um: In diesem Segment stieg die Zahl der von Funkzellen registrierten Fahrten den Angaben zufolge um 4,1 Prozent auf 8,3 Millionen pro Tag, das waren 340 000 mehr als im Vergleichszeitraum.
Alles in allem waren nach der Untersuchung fünf Prozent weniger Handynutzer auf den Straßen und Schienen unterwegs, registriert wurden rund 500 000 Fahrten pro Tag. Die GDL hat ihre Mitglieder erneut zum Streik aufgerufen, diesmal soll er sechs Tage bis Montag dauern. Die Arbeitsniederlegung betrifft allerdings nur die Bahn - Unternehmen außerhalb des DB-Konzerns wollen ihre Regionalbahnen und S-Bahnen nach Möglichkeit normal fahren lassen./wdw/DP/zb
Quelle: dpa-Afx