WIESBADEN (dpa-AFX) - Das öffentliche Finanzvermögen ist im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchstwert von 1,1 Billionen Euro gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, erhöhte sich der Gesamthaushalt von Bund, Ländern, Gemeinden, Gemeindeverbänden und der Sozialversicherung gegenüber dem Vorjahr um 6,1 Prozent. Zum öffentlichen Finanzvermögen zählen unter anderem Bargeld, Einlagen und Wertpapiere. Es wird abgegrenzt vom nicht-öffentlichen Bereich, dazu gehören etwa Banken und private Unternehmen.
Das Finanzvermögen des Bundes erhöhte sich 2021 im Vorjahresvergleich um 8,2 Prozent auf 428,7 Milliarden Euro. "Ursache für diese Entwicklung war der Aufbau eines Bestandes an liquiden Mitteln, um die Handlungsfähigkeit des Bundes bei der Umsetzung von Hilfspaketen und -programmen zur Bewältigung wirtschaftlicher Folgen der Corona-Pandemie zu gewährleisten", hieß es. Der Aufbau sei wie im Vorjahr größtenteils durch eine vermehrte Kreditaufnahme erfolgt.
Bereits im Jahr 2020 war das Finanzvermögen erstmals auf über eine Billionen Euro gestiegen. Grund waren insbesondere nicht abgeflossene Mittel aus Kreditaufnahmen des Bundes in der Corona-Krise
Das Finanzvermögen der Länder verzeichnete gegenüber 2020 einen Anstieg um 8,3 Prozent auf 294,3 Milliarden Euro. Die Länder verzeichneten dabei eine sehr unterschiedliche Entwicklung. Den höchsten prozentualen Anstieg gab es in Niedersachsen mit einem Plus von 38 Prozent, was laut den Angaben insbesondere auf den starken Kursgewinn der Volkswagen
Die Gemeinden und Gemeindeverbände verzeichneten einen Anstieg des Finanzvermögens um 3,9 Prozent auf 223,5 Milliarden Euro. Dabei wiesen die Kommunen im Saarland 11,2 Prozent den größten prozentualen Anstieg auf./jto/DP/men
Quelle: dpa-Afx