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Original-Research: Ahlers AG - von GSC Research GmbH
Einstufung von GSC Research GmbH zu Ahlers AG
Unternehmen: Ahlers AG ISIN: DE0005009740
Anlass der Studie: Geschäftszahlen 2020/21 Empfehlung: Halten seit: 02.03.2022 Kursziel: 1,60 Euro Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten Letzte Ratingänderung: 30.10.2019, vormals Kaufen Analyst: Jens Nielsen
Mit 'New Tomorrow' Rückkehr in die Erfolgsspur geplant Nach zwei Verlustjahren war die Ahlers AG nach erfolgreicher Umsetzung eines Maßnahmenprogramms zur Ertrags- und Effizienzsteigerung bereits Anfang des vorletzten Geschäftsjahres auf einem guten Weg, in die schwarzen Zahlen zurückzukehren. Dann kam jedoch die Corona-Pandemie und stürzte den gesamten deutschen Bekleidungseinzelhandel in eine tiefe Krise. In der Folge musste das Herforder Traditionsunternehmen sowohl für das vorletzte als auch für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020/21 erneut negative Ergebnisse ausweisen. Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand Anfang 2021 mit 'New Tomorrow' das umfangreichste strategische Performance-Programm der Unternehmenshistorie aufgelegt, um die Gesellschaft auf die durch Corona beschleunigten, durch die Megatrends Digitalisierung, eCommerce, Casualisierung und Nachhaltigkeit geprägten veränderten Rahmenbedingungen der Modebranche auszurichten. Das Projekt umfasst sowohl eine Neujustierung der Marken und Vertriebskanäle als auch den professionellen Ausbau des eCommerce sowie weitere Optimierungen der Kostenstrukturen. Zudem steht für das laufende Geschäftsjahr die Erstellung einer Nachhaltigkeits-Roadmap auf der Agenda. Zwar spiegeln sich in der stark durch Sondereffekte beeinflussten Erfolgsrechnung des vergangenen Geschäftsjahres noch keine nennenswerten Auswirkungen von 'New Tomorrow' wider. Schon im Sommer letzten Jahres stießen jedoch die im Zuge des Programms bis dahin umgesetzten Veränderungen bereits auf eine ausgesprochen positive Resonanz im Rahmen der Vororder für die Frühjahrs-/Sommerware 2022. Mit der jetzt anstehenden Auslieferung werden diese Veränderungen nun auch für die Verbraucher sichtbar. Ein weitgehend störungsfreier Abverkauf der Ware sollte sich dann auch dementsprechend positiv im Zahlenwerk niederschlagen. Unwägbarkeiten bestehen dabei weiterhin an der Corona-Front, auch wenn die Entwicklung dort derzeit eher auf eine nachhaltigere Entspannung hindeutet. Als weiterer, ebenfalls nicht von Ahlers beeinflussbarer Risikofaktor hinzugekommen ist nun jedoch einen Tag nach der Bilanzvorlage der Ukraine-Krieg. Angesichts des dynamisch eskalierenden Konflikts zwischen Russland und dem Westen sind dessen Auswirkungen insbesondere auf Lieferketten, Rohstoff,- Energie- und Transportkosten sowie auch das Russland-Geschäft von Ahlers derzeit nicht abschätzbar. Vor diesen Hintergründen haben wir unsere Schätzungen eher vorsichtig in den unteren Bereichen der Prognosebandbreiten des Unternehmens angesetzt. Auch auf dieser Basis sind wir jedoch zuversichtlich, dass die Herforder im kommenden Geschäftsjahr 2022/23 mit einem nachhaltigen Turnaround den Sprung in ein 'New Tomorrow' des wieder profitablen Wachstums schaffen können. Zu beachten ist dabei, dass auch ein Anfang 2021 erstelltes Sanierungsgutachten nach IDW S6 der Ahlers AG ihre Wettbewerbs- und Renditefähigkeit bei erfolgreicher Umsetzung von 'New Tomorrow' bescheinigte. Als sehr positiv werten wir insbesondere mit Blick auf die bestehenden Corona-bedingten und geopolitischen Unsicherheiten auch, dass der Konzern zum Bilanzstichtag bei einer deutlich reduzierten Nettoverschuldung unverändert eine gute Eigenkapitalquote von knapp 47 Prozent auswies. Zudem ist die Finanzierung, die teilweise durch Bürgschaften der Mehrheitsaktionärin und Vorstandsvorsitzenden Dr. Stella Ahlers unterlegt ist, bis 2025 gesichert. Auf Basis des aktuellen Börsenkurses von 1,37 Euro liegt die Marktkapitalisierung der Ahlers AG bei 18,7 Mio. Euro, womit sie sich auf lediglich knapp ein Drittel des bilanziellen Eigenkapitals (ohne Anteile Dritter) von gut 58 Mio. Euro bzw. rund 4,24 Euro je Aktie beläuft. Angesichts dessen erscheint uns der Anteilsschein, auch wenn bis zum Erreichen der Gewinnschwelle noch ein gewisses Abschmelzen des Eigenkapitals zu erwarten ist, auf dem derzeitigen Niveau unterbewertet. Bei Ansatz unseres auf 1,60 Euro erhöhten Kursziels ergibt sich für die Aktie des Herrenmode-Spezialisten momentan ein Kurspotenzial von knapp 17 Prozent. Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung der derzeitigen Unwägbarkeiten hinsichtlich Corona und Ukraine-Krieg bestätigen wir unsere 'Halten'-Einstufung. Investoren mit entsprechender Risikoaffinität könnte das aktuelle Kursniveau jedoch auch gute (Nach-)Kaufgelegenheiten bieten.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/23501.pdf
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Quelle: dpa-Afx