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Original-Research: Aves One AG - von GBC AG
Einstufung von GBC AG zu Aves One AG
Unternehmen: Aves One AG ISIN: DE000A168114
Anlass der Studie: Research Note Empfehlung: Kaufen Kursziel: 13,50 EUR Kursziel auf Sicht von: 31.12.2021 Letzte Ratingänderung: - Analyst: Matthias Greiffenberger, Cosmin Filker
Gute Entwicklung im 1. HJ 2020 insbesondere im Rail-Segment mit Ergebnissen leicht über dem Vorjahresniveau, Kursziel angepasst auf 13,50 EUR (bisher: 13,60 EUR); Rating Kaufen. Im ersten Halbjahr 2020 hat die Aves One AG die Umsatzerlöse um 14,4% auf 63,57 Mio. EUR (VJ: 55,56 Mio. EUR) gesteigert. Diese signifikante Umsatzsteigerung wurde trotz der Corona-Krise erzielt, wobei hier 3,39 Mio. EUR aus dem Verkauf der letzten Immobilienaktivität im ersten Quartal stammen. Das Rail-Segment liefert weiterhin den größten Umsatzanteil mit 41,16 Mio. EUR (VJ: 35,76 Mio. EUR) und konnte über die zusätzlichen Assets auch den Umsatz um 15,1% steigern. Die Umsatzerlöse aus dem Container-Segment steigerten sich leicht um 0,9% auf 18,26 Mio. EUR (VJ: 18,09 Mio. EUR). Hier wird die stärkere Konzentration auf das Rail-Segment, auf das sich die Investitionsaktivität der vergangenen Perioden konzentriert hatte, sichtbar. Die deutliche Umsatzsteigerung resultiert vornehmlich aus Investitionstätigkeiten des Vorjahres sowie des laufenden Geschäftsjahres. So stiegen die Sachanlagen zum 30.06.2020 insgesamt um 16,0% auf 973,86 Mio. EUR (VJ: 839,34 Mio. EUR) an. Während im Container-Segment Bereinigungen vorgenommen wurden und die Sachanlagen sich hier um 6,8% auf 260,42 Mio. EUR (VJ: 279,51 Mio. EUR) reduzierten, erhöhten sich die Sachanlagen des Rail-Portfolios um 27,5% auf 713,44 Mio. EUR (VJ: 559,40 Mio. EUR). Hier wurden Investitionen in Höhe von 65,3 Mio. EUR getätigt und 669 nahezu vollvermietete Güterwaggons erworben. Durch die Bereinigung des Container-Portfolios stiegen die Bruttorenditen (Umsatz / Sachanlagen) auf 7,0% (VJ: 6,5%) an, während sich die Bruttorenditen im Rail-Bereich auf 5,8% reduzierten (VJ: 6,4%). Hintergrund der leicht geringeren Bruttorenditen im Rail-Segment sind die gesunkenen Auslastungen. Verantwortlich hierfür ist einerseits die Corona-Krise, wodurch einzelne Kundenbranchen sich vorsichtiger verhalten in Bezug auf Mieten und die anhaltende Krise in der Stahlbranche, welche bereits vor der Corona-Pandemie eingesetzt hat. Die Aves One hat laut dem Management nahezu alle Waggons, die nur in der Stahlbranche eingesetzt werden können, langfristig vermietet und erwartet daher keine weiteren negativen Konsequenzen hieraus. Sollten sich zudem die staatlichen Akteure für ein Infrastrukturprogramm entscheiden, um die negativen Folgen der Corona-Krise zu reduzieren, dürfte die Aves One überproportional davon profitieren, da viele Kundensegmente positiv beeinflusst werden würden. Insgesamt wurde so ein gutes Umsatzwachstum erzielt, erreicht über den Asset-Ausbau im Bereich Rail. Trotz der Umsatzsteigerung verblieb das EBITDA nahezu auf Vorjahresniveau und konnte nur leicht um 0,8% auf 42,16 Mio. EUR (VJ: 41,85 Mio. EUR) gesteigert werden. Hierdurch reduzierte sich die EBITDA-Marge auf 66,3% (VJ: 75,3%). Der Grund hierfür war der rückläufige Ergebnisbeitrag aus dem Container Segment. Im Rail-Segment wurde das EBITDA proportional zum Umsatz um 15,2% auf 32,36 Mio. EUR (VJ: 28,09 Mio. EUR) gesteigert, was entsprechend eine stabilen EBITDA-Marge von 78,6% (VJ: 78,6%) zur Folge hatte. Das Container-Segment verzeichnete einen Rückgang des EBITDA um 19,1% auf 12,75 Mio. EUR (VJ: 15,76 Mio. EUR) mit einem EBITDA-Margenrückgang auf 69,9% (VJ: 87,1%). Hintergrund dieses Ergebnisrückgangs sind einerseits Verluste aus Anlagenabgängen in Höhe von 1,83 Mio. EUR (VJ: 0,57 Mio. EUR) und andererseits 1,07 Mio. EUR an verminderten sonstigen Erträgen. Durch den Lean-Management-Ansatz blieben die Personalkosten trotz des Assetausbaus und der Umsatzsteigerung mit 2,42 Mio. EUR nahezu auf Vorjahresniveau (VJ: 2,34 Mio. EUR). Die Zinsaufwendungen erhöhten sich um 11,4% auf 21,32 Mio. EUR (VJ: 19,14 Mio. EUR) durch die Aufnahme weiterer Darlehen insbesondere zur Finanzierung der Erhöhung der Assets under Management. Damit reduzierte sich das EBT um 71,3% auf 2,28 Mio. EUR (VJ: 7,94 Mio. EUR), was sich vor Holdingaktivitäten und Konsolidierung aufteilt in 9,41 Mio. EUR (VJ: 10,00 Mio. EUR) auf das Segment Rail und -4,22 Mio. EUR (VJ: -0,26 Mio. EUR) auf das Segment Container. Bereinigt um nicht-zahlungswirksame Wechselkurseffekte belief sich das EBT auf 1,78 Mio. EUR (VJ: 6,77 Mio. EUR). Das Netto-Ergebnis belief sich auf 1,38 Mio. EUR (VJ: 5,05 Mio. EUR). Somit konnte die Netto-Profitabilität weiterhin aufrechterhalten werden. Dennoch ist das Jahr 2020 vor dem Hintergrund der Corona-Krise als Übergangsjahr zu betrachten. Im Rahmen des Halbjahresberichtes wurde die Guidance bestätigt. Diese liegt aktuell leicht über dem Vorjahresniveau mit einem erwarteten Umsatz von über 117,00 Mio. EUR und einem EBITDA von über 84,00 Mio. EUR. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Krise hat hier das Management eine vergleichsweise vorsichtige Guidance ausgegeben. Wir bestätigen unsere Prognose auf Umsatz- und EBITDA-Ebene, aber reduzieren unsere Prognose des EBIT, EBT und des Jahresüberschusses für das laufende Geschäftsjahr 2020. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2021 und 2022 bestätigen wir. Hintergrund der Prognosesenkung sind höhere Abschreibungen im Container Segment und leicht höhere Finanzierungskosten. Zudem ist im Corona-Krisenjahr die weitere Entwicklung schwierig zu prognostizieren. Wir gehen davon aus, dass das Corona-Krisenjahr auch genutzt werden könnte, um weitere Abschreibungspotenziale vorzuziehen, welche dann zu Verbesserungen in den Folgejahren führen könnte. Maßgeblich hierfür entscheiden ist auch die Containerpreisentwicklung, die Nachfrage nach Containern und die Preise für gebrauchte Container. Die Aves One AG verfügt über mittel bis langfristige Mietverträge, die eine gute Umsatzbasis sichern und auch die Mietquoten sollen sich weiterhin auf einem sehr guten Niveau bewegen. Das Unternehmen verfügt über ein sehr junges Waggon-Portfolio, welches in der Krisenzeit teilweise verstärkt nachgefragt wird. Dennoch gibt es auch einzelne Branchen, die von Corona betroffen sind, in denen noch Zurückhaltung herrscht. Mittelfristig gehen wir davon aus, dass das Rail-Portfolio gut gerüstet ist, um vom Wachstumsmarkt zu profitieren. So werden im Zuge der möglichen Wirtschaftskrise höchstwahrscheinlich Investitionen in Infrastrukturprojekte getätigt, um die Wirtschaft zu fördern. Zudem profitiert das Unternehmen von der Liberalisierung des Schienengüterverkehrs und den Emissionszielen der EU. Wir gehen davon aus, dass es noch zu weiteren vergleichsweise kleinen Transaktionen im Bereich Rail von bis zu 50 Mio. EUR kommen wird. Insgesamt gehen wir von einem guten mittelfristigen Wachstum aus und sehen 2020 als Übergangsjahr an. Ergebnisseitig erwarten wir, dass es im laufenden Geschäftsjahr 2020 zu einer leichten EBITDA-Steigerung auf 86,44 Mio. EUR (VJ: 84,60 Mio. EUR) kommen wird, da sich der Assetbestand im Geschäftsjahr 2019 unterjährig erhöht hat und somit eine höhere Umsatz- und Ergebnisbasis schafft. Wir gehen davon aus, dass sich das Umsatzwachstum weiterhin überproportional auf das EBITDA auswirken wird und erwarten eine EBITDA-Margensteigerung von 72,4% (2019) auf 72,5% (2020e), bzw. 73,1% (2021e) und 73,7% (2022e). Entsprechend prognostizieren wir ein EBITDA in Höhe von 86,44 Mio. EUR für das laufende Geschäftsjahr 2020, gefolgt von 93,49 Mio. EUR im Jahr 2021 und 105,29 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2022. Auf Nettoebene sollte der Zinsaufwand der maßgebliche Einflussfaktor sein. Wir gehen davon aus, dass sich der Zinsaufwand mit steigenden Assets under Management weiter erhöhen wird, da auch die zukünftigen Portfoliozukäufe höchstwahrscheinlich fremdfinanziert werden. Wir erwarten Verbesserungen des Finanzierungsmixes insbesondere ab dem Geschäftsjahr 2021. Wir gehen davon aus, dass das Nettoergebnis mittelfristig weiter ansteigen wird. Für das laufende Geschäftsjahr 2020 rechnen wir mit einem Rückgang auf 4,16 Mio. EUR und anschließend mit einem soliden Wachstum auf 10,45 im Jahr 2021 bzw. 11,87 im Jahr 2022. Wir sind zuversichtlich, dass das Geschäftsmodell der Aves One gut gerüstet ist, um durch die Corona-, Handels- & Wirtschaftskrise zu kommen. Dennoch ist die zukünftige Entwicklung schwer zu prognostizieren, da die Dauer und das Ausmaß der Krise kaum einschätzbar sind. Durch die leichte Prognoseanpassung für das laufende Geschäftsjahr 2020 passen wir unser Kursziel auf 13,50 EUR (bisher: 13,60 EUR) an und vergeben weiterhin das Rating kaufen.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/21704.pdf
Kontakt für Rückfragen Jörg Grunwald Vorstand GBC AG Halderstraße 27 86150 Augsburg 0821 / 241133 0 research@gbc-ag.de ++++++++++++++++ Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (4,5a,6a,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung +++++++++++++++ Datum (Zeitpunkt) Fertigstellung: 05.10.2020 10:30 Datum (Zeitpunkt) erste Weitergabe: 05.10.2020 12:00 Gültigkeit des Kursziels: bis max. 31.12.2021
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Quelle: dpa-Afx