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Original-Research: Aves One AG - von GBC AG
Einstufung von GBC AG zu Aves One AG
Unternehmen: Aves One AG ISIN: DE000A168114
Anlass der Studie: Research Comment Empfehlung: Kaufen Kursziel: 13,50 EUR Letzte Ratingänderung: Analyst: Cosmin Filker, Marcel Goldmann
Verkauf des defizitären Container-Geschäftes, Zukünftig höhere Rentabilität und bessere Planbarkeit vorhanden, Negative und positive Effekte gleichen sich aus und daher bestätigen wir das Kursziel in Höhe von 13,50 EUR, Rating KAUFEN Mit Meldung vom 18.März 2021 hat die Aves One AG den vollständigen Verkauf des Seecontainer-Portfolios bekannt gegeben. Aus diesem Geschäftsbereich hatte sich die Gesellschaft ohnehin bereits in den vergangenen Berichtsperioden sukzessive über den Abbau des Container-Bestandes zurückgezogen, so dass der aktuelle Schritt zu diesem Zeitpunkt zwar überraschend ist, jedoch als konsequente Umsetzung der Fokussierung auf das Rail-Segment zu verstehen ist. Im Container-Segment, welches ein reines Commodity-Geschäft ist, herrscht ein rückläufiger Trend bei den Renditen vor. Dem stehen bei der Aves One AG aber vergleichsweise teure Finanzierungen gegenüber, so dass das Container-Segment in den vergangenen Geschäftsjahren, bereinigt um Währungseffekte, defizitär war. Mit der Veräußerung des Container-Segments, dessen Vollzug in den kommenden Monaten erwartet wird, wird netto ein Liquiditätszugang in Höhe von 23,8 Mio. US-Dollar generiert. Aller Voraussicht nach wird diese Transaktion aber einen Buchverlust in Höhe von 33,5 Mio. EUR nach sich ziehen. Da dieser möglichst noch im 2020er Abschluss berücksichtigt werden soll, wird Aves One AG damit einen erheblichen Rückgang des Nachsteuerergebnisses ausweisen. Vor dem Hintergrund der daraus resultierenden deutlichen Reduktion des Eigenkapitals, welches sich zum 30.09.2020 auf 38,14 Mio. EUR belaufen hatte, zieht die Gesellschaft Maßnahmen zur Eigenkapitalstärkung in Betracht. Unter anderem dürfte die Umwandlung eines bestehenden Darlehens in Höhe von rund 24 Mio. EUR in ein Hybrid-Darlehen, welches per 31.12.2020 dem Eigenkapital zugerechnet wird, eine Stärkung der Eigenkapitalbasis nach sich ziehen. Mit der Veräußerung des Container-Segmentes werden künftig keine weiteren Wechselkurseffekte mehr anfallen, die in den vergangenen Geschäftsjahren zum Teil erhebliche Auswirkungen auf das Ergebnisbild der Gesellschaft hatten. Zudem erhöht sich mit der Fokussierung auf den Rail- und Wechselbrückenbereich die Verlässlichkeit der Geschäftsentwicklung sowie insgesamt die Unternehmensrentabilität. Dies auch vor dem Hintergrund des Wegfalls der mit einem hohen Zins ausgestatteten Kredite des Container- Bereiches, wodurch sich insgesamt der durchschnittliche Nominalzins an die Marke von 3,0 % annähert. Wir stufen den Verkauf somit insgesamt positiv ein. Im Zuge der aktuellen Unternehmensmeldung hat das Management der Aves One AG die Umsätze des Rail-Segments für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 bekannt geben. Mit Umsatzerlösen in Höhe von rund 83 Mio. EUR (VJ: 76,13 Mio. EUR) wurde der Vorjahreswert um 9,0 % übertroffen. Als Basis dafür ist der in den vergangenen Jahren sukzessive ausgebaute Wagen-Bestand zu sehen, der in 2020 mit Investitionen in Höhe von 90,8 Mio. EUR um weitere 12 % auf mehr als 11.000 Güterwagen ausgebaut wurde. Für 2021 rechnet der Vorstand daher mit Umsätzen aus dem Rail- und Wechselbrückengeschäft in Höhe von mehr als 100 Mio. EUR. Mit dem vollständigen Wegfall der Container-Umsätze werden die Umsatzerlöse in 2021 zwar unter dem bisherigen Niveau liegen. Auch das EBITDA wird zwar rückläufig sein, insgesamt ist jedoch von einem höheren Rentabilitätsniveau auszugehen. Der erwartete überproportional starke Rückgang der Finanzaufwendungen sollte aber erst im kommenden Geschäftsjahr 2022 vollumfänglich zum Tragen kommen. Gemäß Management-Gespräch findet zwar die wirtschaftliche Übergabe des Container-Segments zum 01. Januar 2021 statt, bis zum tatsächlichen Übergang werden die Finanzaufwendungen jedoch der Aves One AG zugeordnet. Folglich wird der 'eingeschwungene Zustand' des Rail- und Wechselbrückengeschäftes erst in 2022 sichtbar werden. Bei unveränderten Prognosen für 2020 rechnen wir mit Umsatzerlösen in Höhe von 119,15 Mio. EUR und einem unveränderten EBITDA in Höhe von 86,44 Mio. EUR. Der Buch-verlust in Höhe von 33,5 Mio. EUR dürfte jedoch das Nachsteuerergebnis belasten, welches mit -23,45 Mio. EUR deutlich negativ ausfallen dürfte. In 2021 rechnen wir, analog zur Unternehmens-Guidance, mit Umsätzen in Höhe von 104,45 Mio. EUR. Wie erwähnt, dürfte das erwartete Nachsteuerergebnis in Höhe von 4,96 Mio. EUR, da Finanzaufwendungen des Container-Bereiches noch teilweise enthalten sind, noch nicht vom Wegfall der teuren Kredite im Container-Segment profitieren. Dies sollte erst in 2022 der Fall sein, wo wir bei prognostizierten Umsätzen in Höhe von 120,12 Mio. EUR einen Sprung beim Nachsteuerergebnis auf 11,06 Mio. EUR erwarten. Das Ergebnis unseres DCF-Bewertungsmodells ist ein gleichbleibendes Kursziel in Höhe von 13,50 EUR (bisher: 13,50 EUR), was bedeutet, dass sich die positiven und negativen Effekte dieser Transaktion gegenseitig aufheben. Das im Zusammenhang mit dem Buchverlust stehende niedrigere Eigenkapital wird von der höheren Rentabilität des Rail-Geschäftes ausgeglichen. Wir vergeben weiterhin das Rating KAUFEN.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/22218.pdf
Kontakt für Rückfragen Jörg Grunwald Vorstand GBC AG Halderstraße 27 86150 Augsburg 0821 / 241133 0 research@gbc-ag.de ++++++++++++++++ Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (4,5a,5b,6a,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung +++++++++++++++ Datum (Zeitpunkt) Fertigstellung: 23.03.21 (09:40 Uhr) Datum (Zeitpunkt) erste Weitergabe: 23.02.21 (11:30 Uhr)
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Quelle: dpa-Afx