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Original-Research: UmweltBank AG - von GBC AG
Einstufung von GBC AG zu UmweltBank AG
Unternehmen: UmweltBank AG ISIN: DE0005570808
Anlass der Studie: Researchstudie (Anno) Empfehlung: Halten Kursziel: 17,20 Euro Kursziel auf Sicht von: 31.12.2022 Letzte Ratingänderung: Analyst: Cosmin Filker, Marcel Goldmann
- Deutschlands 'grünste' Bank mit neuen Rekordwerten in 2021 - Solides und stabiles Geschäftsmodell sollte sich auch im Krisenszenario bewähren - Kurszielreduktion als Folge der angehobenen Kapitalkosten durch den Zinsanstieg Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 hat die UmweltBank AG ihre Geschäftstätigkeit deutlich ausgebaut. Mit Blick auf das Kerngeschäft, der Vergabe von Krediten für ökologische Zwecke, hat das Kreditinstitut einen deutlichen Ausbau des ausstehenden Kreditvolumens um 10,0 % auf 3.072,52 Mio. EUR (31.12.2020: 2.792,66 Mio. EUR) erreicht. Dabei wurden in allen Branchen (Solar, Windenergie, Immobilien) eine hohe Nachfrage verzeichnet und zudem auch relevante Marktanteile gesichert. So wurde beispielsweise im Photovoltaik-Bereich bei der Finanzierung von Anlagen (Anlagen größer als 250 kWp) ein Marktanteil von 20,5 % erreicht. Bei der Finanzierung von Windenergieanlagen lag der Marktanteil bei 4,7 %. Mit der Ausweitung des Kreditgeschäftes lagen die Zinserträge mit 70,90 Mio. EUR (VJ 69,08 Mio. EUR) um 2,6 % über dem Vorjahreswert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 hatten sich die Konditionen für die Kreditnehmer weiter verbessert. Auf Seite des Zinsaufwandes profitierte die UmweltBank AG auch von den niedrigen Zinsen sowie von der günstigen GLRG- Finanzierung, so dass das Zinsergebnis mit 63,24 Mio. EUR (VJ: 52,10 Mio. EUR) um 21,4 % über dem Vorjahreswert lag. Flankierend zum Kerngeschäft wurde das Provisions- und Handelsergebnis auf 9,42 Mio. EUR (VJ: 5,15 Mio. EUR) ebenfalls deutlich ausgebaut. Sowohl das Fondsgeschäft als auch das Beteiligungsgeschäft haben hierzu beigetragen. Dass vor diesem Hintergrund, mit einem Vorsteuerergebnis (vor Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken) in Höhe von 38,09 Mio. EUR (VJ: 37,85 Mio. EUR) nur ein leichter Anstieg des Vorjahreswertes erreicht wurde, ist einerseits auf den Anstieg der operativen Kosten zurückzuführen. So kletterten die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen auf 33,67 Mio. EUR (VJ: 27,07 Mio. EUR), einerseits im Zuge des weiteren Personalaufbaus sowie andererseits aufgrund einer höheren Zuführung zur Einlagesicherung nach der Insolvenz des Greensill-Konzerns. Die Insolvenz des Greensill-Konzerns hatte den Einlagensicherungs-Bestand um rund 3,5 Mrd. EUR reduziert. Die nur konstante Ergebnisentwicklung ist aber auch auf den Wegfall eines Sonderertrages, der in 2020 aus einer Beendigung eines Rechtsstreits zu außerordentlich hohen sonstigen Erträgen in Höhe von 6,35 Mio. EUR geführt hatte, zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2021 wurden sonstigen Erträge in Höhe von 0,21 Mio. EUR ausgewiesen. Bilanziell betrachtet weist die UmweltBank AG eine im Branchenvergleich überdurchschnittlich gute Eigenkapital-Ausstattung auf. Nach der im Oktober 2021 erfolgreich durchgeführten Kapitalerhöhung in Höhe von 73,08 Mio. EUR verbesserte sich das Eigenkapital sichtbar auf 245,12 Mio. EUR (31.12.2020: 162,89 Mio. EUR). Die aufsichtsrechtliche EK-Quote kletterte auf 16,6 % (31.12.2020: 14,6 %) und liegt damit deutlich über der Mindestvorgabe von 12,0 %. Gemäß Unternehmens-Guidance wird für das laufende Geschäftsjahr 2022 mit einer stabilen Entwicklung der Zinsmarge gerechnet, der absolute Zinsüberschuss sollte jedoch aufgrund des Auslaufs von Corona- Sonderkonditionen bei den GLRG-Mitteln moderat sinken. Beim Personalaufwand sowie im Zuge der Einführung eines neuen Kernbanksystems wird mit steigenden operativen Aufwendungen gerechnet, so dass erneut ein Vorsteuerergebnis auf dem Niveau des Vorjahres erwartet wird. Wir schließen uns der Unternehmens-Guidance an und rechnen mit einer weiterhin hohen Neukundenaktivität. Mit Blick auf die Kernbranchen der Gesellschaft lässt sich eine weiterhin hohe Nachfrage erkennen, wenngleich beispielsweise die Immobilienbranche derzeit von einer hohen Unsicherheit geprägt ist. Verschiebungen bei Projektfinanzierungen könnten jedoch einer Steigerung der Kreditzinsen gegenüberstehen, so dass trotzdem eine Steigerung der Zinserträge erreicht werden könnte. Abseits der kriegs- und pandemiebedingten Belastungen dürften sowohl die Immobilienbranche aber insbesondere der Windenergie- und Solarbereich von einem positiven Marktumfeld profitieren. Mit der seit Juli 2022 erfolgten Anhebung des EZB-Leitzinses sowie durch den allgemein sichtbaren Anstieg der Kreditzinsen, wird es ersichtlich, dass die Zinswende bereits angelaufen ist, wenngleich das allgemeine Zinsniveau weiterhin auf niedrigem Niveau liegt. Die UmweltBank AG gibt bereits Zinssteigerungen beim Neugeschäft und bei der Refinanzierung bestehender Kredite an die Kunden weiter. Parallel dazu dürfte sich aber auch die Passivseite verteuern. In diesem Kontext rechnet der UmweltBank- Vorstand mit einer konstanten Entwicklung der Zinsmarge. Im Umfeld steigender Zinsen ist künftig von einem Anstieg der Zinsmarge auszugehen. Selbst wenn das Neugeschäft unter den Erwartungen bleiben sollte, bietet der vorliegende Kreditbestand die Grundlage für eine zumindest stabile Ertragsentwicklung. Bei den in der Regel besicherten Krediten handelt es sich um Kredite mit einer langjährigen Laufzeit, wodurch der überwiegende Teil der künftigen Zinserträge bereits gesichert ist. Zudem handelt es sich dabei um Projektfinanzierungen, so dass das Adressenausfallrisiko vergleichsweise niedrig ist. Vor diesem Hintergrund rechnen wir für das laufende Geschäftsjahr 2022 mit einem Rückgang des Zinsergebnisses auf 60,26 Mio. EUR (63,24 Mio. EUR). In den kommenden Geschäftsjahren sollte die Rückkehr zum Wachstum gelingen und wir rechnen mit einem Zinsergebnis in Höhe von 62,19 Mio. EUR (2023e) respektive 62,90 Mio. EUR (2024e). Flankierend hierzu sollten die Erträge aus dem Wertpapier-, Beteiligungs- sowie dem Fondsgeschäft deutlich zulegen. Unterm Strich erwarten wir, analog zur Unternehmens-Guidance, ein Vorsteuerergebnis in Höhe des Wertes des Geschäftsjahres 2021. Leichte Steigerungen sollten, vor dem Hintergrund eines Ausbaus des Kerngeschäftes sowie dem sukzessiven Auslaufen der Aufwendungen für die Einführung des Kernbanksystems, in den kommenden Geschäftsjahren erreicht werden. Wir haben den fairen Wert der UmweltBank AG im Rahmen eines Residual- Einkommens-Modells ermittelt. Aufgrund des marktbedingten Anstiegs des risikolosen Zinssatzes auf 0,80 % (bisher: 0,25 %) sind die Eigenkapitalkosten gemäß unserem Bewertungsmodell auf 3,50 % (bisher: 2,96 %) angestiegen, was einen kurszielmindernden Effekt hat. Das neue Kursziel liegt daher mit 17,20 EUR (bisher: 19,05 EUR) unterhalb des bisherigen Bewertungsresultats. Wir vergeben das Rating HALTEN (bisher: KAUFEN).
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/24519.pdf
Kontakt für Rückfragen GBC AG Halderstraße 27 86150 Augsburg 0821 / 241133 0 research@gbc-ag.de ++++++++++++++++ Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (1,4,5a,6a,7,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung +++++++++++++++ Datum (Zeitpunkt) Fertigstellung: 04.07.2022 (16:03 Uhr) Datum (Zeitpunkt) erste Weitergabe: 05.07.2022 (11:00 Uhr)
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Quelle: dpa-Afx