WIESBADEN (dpa-AFX) - Paketboten haben im vergangenen Jahr trotz des Booms im Onlinehandel in der Corona-Pandemie durchschnittlich rund 700 Euro weniger verdient als Fachkräfte in der Gesamtwirtschaft. Vollzeitbeschäftigte Fachkräfte bei Post- und Zustelldiensten, die üblicherweise eine zwei- bis dreijährige Ausbildung durchlaufen haben, kamen im April 2022 im Schnitt auf 2719 Euro brutto ohne Sonderzahlungen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. In der Gesamtwirtschaft waren es durchschnittlich 3411 Euro brutto.
Beschäftigte in der Post- und Paketbranche arbeiten nicht nur zu vergleichsweise geringen Verdiensten, sondern oft auch zu unüblichen Zeiten. So waren 57 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im vergangenen Jahr auch am Wochenende im Einsatz. In der Gesamtwirtschaft ist der Anteil mit 30 Prozent geringer.
Vergleichsweise häufig arbeiten Erwerbstätige in der Post- und Paketbranche auch befristet, in Teilzeit mit weniger als 21 Wochenstunden, geringfügig oder als Zeitarbeiter. Im vergangenen Jahr traf dies auf 29 Prozent der Kernerwerbstätigen zu, die weder in Ausbildung noch in einem Freiwilligendienst sind. Über alle Branchen hinweg lag der Anteil dieser sogenannten atypisch Beschäftigten bei gut 19 Prozent der Kernerwerbstätigen./mar/DP/mis
Quelle: dpa-Afx