MÜNCHEN (dpa-AFX) - Rund 50 Passagiere aus Großbritannien mussten nach Angaben der Bundespolizei die Nacht zum Montag im Transitbereich des Münchner Flughafens verbringen. Grund dafür waren die seit diesem Montag geltenden Landeverbote für aus Großbritannien kommende Flugzeuge. Dort war eine möglicherweise besonders ansteckende Variante des Coronavirus aufgetreten.
Diese Mutation sei um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form, hatte Premierminister Boris Johnson am Samstag gesagt. Der Virologe Christian Drosten äußerte Zweifel an der wissenschaftlichen Gewissheit dieses Wertes.
Noch vor dem Landeverbot waren am Sonntagabend nach Angaben der Bundespolizei zwei Flugzeuge der British Airways und der Lufthansa
Vonseiten des Flughafens hieß es, den betroffenen Fluggästen seien Feldbetten, Snacks und Getränke zur Verfügung gestellt worden. Ein Sprecher der Bundespolizei betonte, man habe "das Bestmögliche getan, um die Wartezeit für die Reisenden so erträglich wie möglich zu machen". Es habe dabei keine Probleme gegeben.
Ein Großteil der Fluggäste erhielt nach Angaben der Bundespolizei bis zum Montagvormittag Testergebnisse. Ein Sprecher sagte, er gehe davon aus, dass die letzten Reisenden den Flughafen am Nachmittag verlassen konnten. Für Auskünfte über die Testergebnisse verwies er ans Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Eine Anfrage dort blieb zunächst unbeantwortet.
Für Montag waren nach Angaben des Münchner Flughafens noch fünf weitere Landungen aus Großbritannien geplant gewesen. Diese seien nun aber als Leerflüge deklariert, sagte ein Sprecher am Montag. Es seien also keine Passagiere an Bord. Für die fünf geplanten Flüge nach Großbritannien habe es dagegen keine Einschränkungen gegeben.
Auch ein Flugzeug aus Südafrika durfte am Montag noch planmäßig in München landen, obwohl in dem Land eine ähnliche Variante des Coronavirus aufgetreten war. Während andere Länder deshalb ein Landeverbot verhängt hatten, galt dies in Deutschland am Montag zunächst nur für Flüge aus Großbritannien.
Ohne eine entsprechende Verordnung habe es keinen Grund gegeben, die Passagiere des Lufthansa-Flugs aus Kapstadt an der Einreise zu hindern, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.
Am Allgäu Airport in Memmingen wurden wegen der Landeverbote bis zum Jahresende jeweils drei Ryanair
Der Flughafen Nürnberg war nach eigenen Angaben nicht vom Landeverbot betroffen. Wegen des eingeschränkten Corona-Flugplans gebe es dort derzeit keine Verbindungen nach Großbritannien./fjm/DP/eas
Quelle: dpa-Afx