WARSCHAU (dpa-AFX) - Aus Sorge vor einer Ausbreitung der im südlichen Afrika entdeckten Coronavirus-Variante Omikron verbietet Polen Flüge in sieben Länder der Region. Betroffen von dieser Regelung seien Südafrika, Namibia, Simbabwe, Botsuana, Mosambik, Eswatini und Lesotho, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski am Montag in Warschau. Reisende, die aus diesen Ländern nach Polen zurückkehren, müssen sich für 14 Tage in Quarantäne begeben und können sich auch durch ein negatives Testergebnis nicht davon befreien.
Außerdem werden in Polen vom 1. bis 17. Dezember erneut die Restriktionen verschärft, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. In Hotels, Restaurants, Kinos und Theatern gilt dann eine Höchstgrenze von 50 Prozent Auslastung - bisher lag das Limit bei 75 Prozent. Geimpfte sollen weiterhin bei diesen Begrenzungen nicht mitgezählt werden, sagte Niedzielski. Allerdings müssen in Polen - anders als in Deutschland und in vielen anderen westeuropäischen Ländern - die Gäste und Besucher von Gastronomie und Kultureinrichtungen weder ihren Impfnachweis noch einen negativen Test vorzeigen. Insofern sind auch die neuen Regelungen vor allem Theorie.
Die Opposition wirft der nationalkonservativen PiS-Regierung vor, angesichts einer vergleichsweise geringen Impfquote und steigender Neuinfektionen zu wenig zu tun, um die Impfgegner unter ihren Wählern nicht zu verprellen. In Polen sind 53,8 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Montag wurden 13 115 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert, im selben Zeitraum starben 18 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Polen hat knapp 38 Millionen Einwohner./dhe/DP/ngu
Quelle: dpa-Afx