HANNOVER (dpa-AFX) - Ein möglichst rascher Umstieg auf die Elektromobilität bei Herstellern und Zulieferern wird nach Auffassung von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil zur Schicksalsfrage der deutschen Autoindustrie bis 2030. "Der Druck, innerhalb von zehn Jahren zwischen 60 und 65 Prozent des Absatzes auf elektromobile Basis umzustellen, ist riesengroß", sagte der SPD-Politiker und VW-Aufseher der Deutschen Presse-Agentur.
Wegen der jüngst nachgeschärften Investitionspläne bei Volkswagen
Das Kontrollgremium der VW-Gruppe, in dem Weil als Vertreter des zweitgrößten Anteilseigners Niedersachsen sitzt, hatte im November entsprechende Pläne des Vorstands gebilligt. Innerhalb der kommenden fünf Jahre fließt fast die Hälfte der Gesamtsumme von 150 Milliarden Euro in neue Technologien wie alternative Antriebe und Vernetzung. Zugleich streicht der Konzern Jobs in klassischen Bereichen.
Ein verbindliches Datum für ein Verkaufsverbot von Verbrennerautos wie etwa in Norwegen, Frankreich und weiteren Ländern hält Weil hierzulande nicht für nötig. "Das erfolgt ja faktisch durch die politischen Entscheidungen zum Klimaschutz und zur Luftreinhaltung", meinte er. "Wenn jetzt womöglich für einen kurzen Zeitraum noch die Euro-7-Norm eingeführt werden soll mit einem begrenzten Nutzen für die Umwelt, aber einem Milliardenaufwand für die Industrie, halte ich das für falsch."
Dies könnte zum Aus für viele Verbrennermodelle führen, "ohne dass bis dahin auch nur ansatzweise genügend Elektroautos zur Verfügung stünden"./jap/DP/zb
Quelle: dpa-Afx