(neu: detaillierte Kursentwicklung, Präzisierung im 1. Absatz bei den Belastungen)
LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Bayer
Der Pharma- und Chemiekonzern hatte 2017 und 2018 große Teile seines Geschäfts mit Saatgut- und Unkrautvernichtungsmitteln an den heimischen Rivalen BASF für 7,4 Milliarden Euro verkauft, um die Bedenken der Wettbewerbshüter hinsichtlich einer zu großen Marktmacht durch die mehr als 60 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto auszuräumen.
BASF hatte 2019 eine Schiedsklage angestrengt und dabei Schadenersatz von Bayer gefordert, da angeblich bestimmte Kostenpositionen, insbesondere Personalkosten, nicht hinreichend offengelegt und einigen der veräußerten Geschäftsbereiche nicht in angemessener Weise zugerechnet worden waren. Bayer hatte das bestritten.
Dem Vernehmen nach forderte die BASF 1,7 Milliarden Euro plus Zinsen. Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan geht davon aus, dass Bayer dafür Eventualverbindlichkeiten von 1,5 Milliarden Euro angesetzt hat. Das wären dann etwa drei Prozent des Börsenwertes. Genau ist das der Bilanz des Konzerns nicht zu entnehmen. Die Position dürfte in den im Geschäftsbericht 2021 ausgewiesenen sonstigen Eventualverbindlichkeiten von insgesamt rund drei Milliarden Euro stecken.
Die Bayer-Aktien stiegen am Freitag an der Spitze des Dax um 3,75 Prozent auf 53,62 Euro. Damit stoppten die Papiere ihre Negativserie, die mit der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal am 4. August begonnen hatte. Seither waren sie um bis zu knapp 13 Prozent gefallen. Vor allem Diskussionen rund um den Streit mit BASF dürften jüngst auf dem Kurs gelastet haben, glaubt Vosser./mis/ngu/jha/
Quelle: dpa-Afx