(neu: DRV und Deutscher Ferienhausverband 2. und 3. Absatz)
BERLIN (dpa-AFX) - Der Deutsche Tourismusverband (DTV) hat die Ergebnisse des Coronagipfels als "enttäuschend und nicht akzeptabel" kritisiert. Öffnungsstrategien für den Tourismus seien entgegen allen Ankündigungen erneut verschoben worden, beklagte DTV-Präsident Reinhard Meyer am Donnerstag. Der Branche sei bewusst, dass eine Öffnung verantwortbar sein müsse. Der Tourismus benötige aber Planbarkeit und eine Perspektive. "Wir brauchen unverzüglich konkrete Vorschläge, unter welchen Bedingungen eine Öffnung für touristische Betriebe erfolgen kann", sagte Meyer. "Einem ganzen Wirtschaftszweig droht die Luft auszugehen. Der Tourismus braucht die Strategie jetzt."
Auch der Reiseverband DRV, der Veranstalter und Reisebüros vertritt, forderte: "Der Tourismus muss Teil der Öffnungsdebatte sein."
Der Deutsche Ferienhausverband kritisierte: "Eine ganze Branche wird in Geiselhaft gehalten." Während die Politik für Einzelhandel, Dienstleistungen und Kultur einen Einstieg in den Ausstieg aus dem Lockdown skizziert habe, bleibe sie dem Tourismus jede Perspektive schuldig. "Stattdessen wird vom Reisen abgeraten und der Tourismus zum Sündenbock der Pandemie gemacht."
Kritik kam auch vom Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland. "Dass die Camping- und Wohnmobilstellplätze in den vorgelegten fünf Öffnungsschritten keine Berücksichtigung finden, ist für unsere Branche nicht nachvollziehbar und bringt den fünften Monat Stillstand für eine der sichersten Urlaubsformen mit sich." Verbandspräsident Gunter Riechey forderte von der Politik "eine Gleichbehandlung und fachlich-gerechte Auseinandersetzung mit unserer Branche."/mar/DP/jha
Quelle: dpa-Afx