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OXFORD/LONDON (dpa-AFX) - Großbritannien hat den Corona-Impfstoff der Universität Oxford und des Pharmakonzerns Astrazeneca
Das Mittel hatte in Studien eine geringere Wirksamkeit aufgewiesen als der bereits zugelassene Impfstoff von Biontech
Deutschland hat sich im Rahmen einer EU-Bestellung vorerst rund 56,2 Millionen Dosen des Impfstoffes von Astrazeneca gesichert.
In Großbritannien soll am 4. Januar mit den Impfungen begonnen werden, wie Gesundheitsminister Matt Hancock mitteilte. Es sei "brilliant, das Jahr 2020 mit einem solchen Moment der Hoffnung zu beenden", so Hancock. Premierminister Boris Johnson kündigte an, nun "so viele Menschen, so schnell wie möglich" impfen zu lassen. "Das sind wirklich fantastische Neuigkeiten und ein Triumph für die britische Wissenschaft", schrieb er auf Twitter.
Beide Impfstoffe werden in zwei Dosen im Abstand von mehreren Wochen verabreicht. In Großbritannien soll nun aber zunächst eine erste Dosis an so viele Menschen aus Risikogruppen verabreicht werden, wie möglich. Eine zweite Dosis werde nach spätestens zwölf Wochen geimpft, hieß es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums.
Das Astrazeneca-Vakzin soll nach den ersten Studiendaten im Mittel einen 70-prozentigen Schutz vor Covid-19 bieten. Bei spezieller Dosierung könnte die Wirksamkeit dem Konzern zufolge womöglich noch deutlich höher liegen. Zeitweise waren Zweifel am Studiendesign und der hohen Wirksamkeit des Impfstoffs aufgekommen. Der schwedisch-britische Konzern hatte daher zusätzliche Untersuchungen durchgeführt.
Anders als die Vakzine der Mainzer Firma Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer sowie der US-Firma Moderna
Der von Astrazeneca eingesetzte Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Das Mittel wirkt zweifach: Es soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern - beide sind für die Immunabwehr wichtig.
Großbritannien ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder in Europa. Beinahe 80 000 Menschen sind dort bereits mit oder an Covid-19 gestorben. Die Zahl der Neuinfektionen nahm zuletzt drastisch zu. Am Dienstag wurden 53 000 neue Fälle gemeldet - so viele wie noch nie. Die Behörden in der Grafschaft Essex schlugen am Mittwoch wegen der Überlastung ihrer Krankenhäuser Alarm./swe/DP/jha
Quelle: dpa-Afx