(neu: Aktienkurs und Analyst)
LONDON/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Im Übernahmekampf um Zooplus
Am Montag erreichte die Zooplus-Aktie erneut Rekorde. Mit 471 Euro lag der Kurs zeitweise etwas mehr als acht Prozent über dem Freitags-Schluss. Damit kostet eine Aktie mehr als das bereits erhöhte Gebot von Hellman & Friedman. Aktionäre setzen offenbar auf den Bieterkampf mehrerer Finanzinvestoren und spekulieren auf noch höhere Gebote.
"Es sieht aus, als näherten wir uns einem Bieterkampf um Zooplus und das Rennen ist noch nicht entschieden, kommentierte Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. Über kurz oder lang werde Zooplus aber von einem der Finanzinvestoren übernommen.
Hellman & Friedman hatte bereits Mitte August ein Gebot vorgelegt, das vom Unternehmen unterstützt wurde. Seitdem sind mit EQT und KKR zwei weitere Interessenten aufgetaucht. Zooplus bestätigte Gespräche mit den beiden Finanzinvestoren, allerdings habe keiner davon bislang ein Gebot vorgelegt. Der Aktienkurs von Zooplus stieg wegen der Verhandlungen mit den beiden Investoren bereits deutlich.
Außer dem höheren Gebot ändert sich an den Plänen für die Übernahme nichts. Hellman & Friedman will demnach mindestens 50 Prozent plus eine Aktie übernehmen. Für rund 17 Prozent der Anteile haben Investoren laut der Mitteilung bereits ihre Zusage erteilt, darunter Vorstandsmitglieder und der langjährige Großaktionär Maxburg Beteiligungen. Zu gegebener Zeit will Hellman & Friedman das Unternehmen dann auch von der Börse nehmen.
Die Branche für Haustierbedarf kann sich dank der Corona-Krise über eine boomende Nachfrage freuen. Denn viele Menschen hatten sich während der Pandemie Haustiere zugelegt. Dies treibt auch das Geschäft von Zooplus seit einigen Quartalen an. Im abgelaufenen zweiten Jahresviertel steigerte das Unternehmen die Zahl der aktiven und wiederkehrenden Kunden und legte auch mit seinem Abo-Modell deutlich zu.
Dank des Corona-Effekts hatte die kurz vor dem Aufstieg in den MDax
Mit der coronabedingten Rally und dann zuletzt der Übernahmeofferte konnte Zooplus eine jahrelange Schwächephase an der Börse abhaken. So waren die Papiere gegen Mitte 2017 auf rund 200 Euro nach oben geschnellt, anschließend aber wegen trister Geschäftszahlen und geplatzter Übernahmehoffnungen peu a peu abgerutscht. Langfristig gesehen hat sich das Investment für Aktienanleger ausgezahlt. Im Vergleich zum ersten Kurs im Mai 2008 ist der Wert der Aktie - den Aktiensplitt von 2011 einkalkuliert - in rund 13 Jahren auf fast das 37-Fache gestiegen./zb/ngu/jha/
Quelle: dpa-Afx