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DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Konsumgüterhersteller Henkel
Der Arbeitsplatzabbau ist eine Folge der bereits im Januar angekündigten Zusammenlegung der bislang getrennten Konzernsparten Schönheitspflege und Wasch- und Reinigungsmittel. Durch die Bündelung des rund zehn Milliarden Euro Umsatz generierenden Konsumentengeschäfts erhofft sich Henkel nicht nur Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe, sondern auch mehr Wachstum. Das Klebstoffgeschäft als größte Konzernsparte ist nicht von dem Umbau betroffen.
Aktuell beschäftigt Henkel im Konsumgütergeschäft weltweit noch mehr als 20 000 Mitarbeiter, etwa 3000 davon in Deutschland. Bei dem Zusammenschluss sollen in einem ersten Schritt bis Ende 2023 vor allem die Vertriebs- und Verwaltungsstrukturen verschlankt werden. In einer zweiten Phase sollen danach auch die Strukturen in Produktion und Logistik optimiert werden. Auch hier werde es dann zu einem Stellenabbau kommen, sagte Knobel. Über die Größenordnung könne man aber noch keine Angaben machen.
Doch will Henkel nicht nur die Konzernstrukturen im Konsumentengeschäft verschlanken. Auch das Marken-Portfolio soll in diesem Bereich noch einmal ausgedünnt werden. Derzeit werde bei Geschäften und Marken mit einem Gesamtumsatz von bis zu einer Milliarde Euro geprüft, ob ein Verkauf oder die Einstellung der Geschäfte sinnvoll sei, sage der Manager.
Von der Zusammenlegung der Geschäfte mit Wasch- und Reinigungsmitteln sowie der Kosmetik erhofft sich Henkel mittelfristig Einsparungen von rund 500 Millionen Euro. Die Synergien sollen sich vor allem aus der Verbesserung von Vertriebs- und Verwaltungsstrukturen, in Produktion und Logistik sowie bei Werbung und Marketing ergeben. Die Einmalaufwendungen für den Konzernumbau bezifferte Henkel für die erste Phase auf 350 Millionen Euro.
Erst vor wenigen Tagen hatte Henkel wegen höherer Rohstoff- und Logistikkosten sowie der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr gesenkt. Das Unternehmen hatte sich nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine dazu entschlossen, sich aus Russland und Belarus zurückzuziehen. Das betrifft den Angaben zufolge einen Jahresumsatz von insgesamt rund einer Milliarde Euro. Dazu würden drastisch steigende Preise für direkte Materialien und Logistik die Ergebnisentwicklung stärker belasten als bislang erwartet, hieß es. An der Börse konnten die Nachrichten nur zu Beginn überzeugen. Nach einem freundlichen Start rutschten die Papiere am späten Vormittag ins Minus und büßten zuletzt in einem freundlichen Umfeld rund ein Prozent ein. Das Papier gehört seit Jahren zu den größten Verlierern unter den deutschen Standardtiteln. Seit dem Rekordhoch im Sommer 2017 von 129,90 Euro ging es um mehr als die Hälfte nach unten. Zuletzt kostete das Papier kaum mehr als 60 Euro und lag damit nur knapp unter dem Mehrjahrstief von 56,56 Euro Ende vergangener Woche./rea/DP/zb/mis
Quelle: dpa-Afx