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BERLIN (dpa-AFX) - Bundesinnenminister Horst Seehofer hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der Minister sei am Montag positiv auf das Virus getestet worden und befinde sich aktuell in häuslicher Isolation, teilte sein Sprecher Steve Alter mit. Er habe derzeit keine Krankheitssymptome. Seine Termine für diese Woche seien abgesagt.
Seehofer hatte in der vergangenen Woche unter anderem an einer Sitzung des Bundeskabinetts teilgenommen. Am Dienstag präsentierte er in Berlin bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit dem Präsidenten des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, aktuelle Zahlen zur politisch motivierten Kriminalität. Wo sich Seehofer angesteckt hat, ist bislang nicht bekannt.
Der CSU-Politiker war am 14. April erstmalig gegen Covid-19 geimpft worden. Er sei aufgrund seines Alters und seiner Vorerkrankungen berechtigt gewesen, sagte der 71-Jährige am Tag darauf. Ihm wurde das Präparat von Biontech
Seehofer hatte 2002 eine Herzmuskelentzündung erlitten, die ihn fast das Leben kostete. Jahre später sagte er in einem Interview: "Die Krankheit war für mich eine Lehre, sie beeinflusst meine Lebensführung stark."
Anfang April hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, Seehofer habe einen Appell von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an die älteren Kabinettskollegen, sich mit dem Vakzin von Astrazeneca
In sozialen Medien hatte es Kritik an dieser Entscheidung gegeben - auch weil andere ältere Mitglieder des Kabinetts sich für eine Impfung mit Astrazeneca entschieden. Seehofer erklärte seine Haltung so: "Es kann jeder zu jedem Impfstoff seine persönliche Ansicht haben. Ich habe seit meiner Zeit als Gesundheitsminister zu Sicherheit bei Arzneimitteln eine bestimmte Einstellung, und die habe ich bis zum heutigen Tage."
Auf die Frage, ob er eine Wahl verschiedener Vakzine gehabt habe, sagte Seehofer, dort, wo er sich habe impfen lassen, habe lediglich der Impfstoff von Biontech zur Verfügung gestanden. Eine Auswahl habe er nicht vorgefunden. Astrazeneca wird in Deutschland nur noch für die über 60-Jährigen empfohlen. Der Einsatz für Jüngere bleibt nach ärztlichem Ermessen bei Menschen ohne höheres Blutgerinnsel-Risiko freiwillig möglich.
Im vergangenen Oktober hatte sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) als erstes Mitglied der Bundesregierung mit Corona infiziert. Das Kabinett ging damals unter Verweis auf die bei den Sitzungen eingehaltenen Hygiene- und Abstandsregeln nicht in Quarantäne./abc/DP/fba
Quelle: dpa-Afx