(Aktualisierung: Mit Warnstreik am Hamburger Airport im 2., 5. und 6. Absatz)
BERLIN (dpa-AFX) - Mit Warnstreiks legt die Gewerkschaft Verdi seit dem frühen Freitagmorgen in vielen Städten und Regionen den öffentlichen Nahverkehr lahm. Unter anderem in Berlin und Brandenburg als auch im besonders betroffenen Nordrhein-Westfalen verkündeten Gewerkschaftssprecher am Morgen den Beginn der Ausstände.
Deutschlandweit soll der Warnstreik am Freitag in mehr als 80 Städten und rund 40 Landkreisen den Bus-, U- und Straßenbahnverkehr weitgehend zum Erliegen bringen. 15 Bundesländer sind betroffen. Lediglich in Bayern gibt es derzeit keine Tarifverhandlungen. Der Ausstand ist in den meisten Kommunen ganztägig geplant. In Berlin soll er bereits um 10.00 Uhr enden. Am Hamburger Flughafen ist nach dem Warnstreik der Luftsicherheitskräfte am Freitagmorgen ein weiterer Warnstreik angelaufen.
Hintergrund der ÖPNV-Warnstreiks sind parallele Tarifverhandlungen im ÖPNV in fast allen Bundesländern. In den meisten Runden geht es vor allem um die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Verdi fordert unter anderem kürzere Arbeitszeiten ohne finanzielle Einbußen, längere Ruhezeiten zwischen einzelnen Schichten, mehr Urlaubstage oder mehr Urlaubsgeld. Damit sollen die Beschäftigten entlastet und der Beruf attraktiver werden.
Unterstützt werden die Warnstreiks von der Klimabewegung Fridays for Future (FFF). Die Organisation fordert bessere Arbeitsbedingungen in der Branche als Voraussetzung dafür, dass der ÖPNV als Alternative zum Auto attraktiver wird.
Am Hamburger Flughafen hat die Gewerkschaft hatte die Bodenverkehrsdienstleister aufgerufen, von 3.00 Uhr bis 23:59 Uhr ihre Arbeit niederzulegen. Die Folgen für Passagiere sollten sich nach Angaben des Flughafens in Grenzen halten. Am Morgen waren zunächst fünf Abflüge und drei Ankünfte gestrichen, wie aus der Webseite des Flughafens hervorgeht. Dabei geht es in der Mehrheit um Flüge von und nach Helsinki und München.
Am Hamburg Airport waren für Freitag ursprünglich 135 Abflüge und 132 Ankünfte mit über 37 000 Passagieren geplant. Am Flughafen sind die Beschäftigten der Dienstleister Groundstars, Stars und Cats zum Warnstreik aufgerufen. Diese sind laut Gewerkschaft unter anderem für die Be- und Entladung der Flugzeuge, die Bereitstellung technischen Geräts, das Zurückschieben der Flugzeuge, die Gepäckabfertigung, die Flugzeug-Enteisung sowie die Innenreinigung der Maschinen zuständig./maa/DP/stk
Quelle: dpa-Afx