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DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der florierende Online-Shop und erfolgreiche Marketingaktionen rund um den Black Friday haben dem Elektronikhändler Ceconomy
Wachstumsträger Nummer eins war für den Mutterkonzern von Media Markt und Saturn im wichtigen Weihnachtsgeschäft der Onlinehandel. Der E-Commerce-Anteil am Gesamtumsatz verdoppelte sich auf rund 30 Prozent - oder 2,3 Milliarden Euro. Drei Millionen neue Kunden im Internet sorgten dafür, dass die Zuwächse im Onlinehandel die Umsatzeinbußen durch die coronabedingten Ladenschließungen mehr als wettmachten.
Außerdem profitierte der Handelsriese davon, dass er mit zahlreichen Marketingaktionen wie dem Black November viele Kunden dazu bewegen konnte, die Weihnachtseinkäufe in diesem Jahr schon frühzeitig - und damit vor dem Lockdown - zu tätigen. Gefragt war alles, was das Home-Office und das Home-Schooling angenehmer machte. Aber auch Fernseher, Unterhaltungselektronik und weiße Ware wie Waschmaschinen und Kochherde liefen gut.
Durchwachsener als beim Umsatz war die Entwicklung beim Gewinn. Zwar stieg das um nicht regelmäßig wiederkehrende Effekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 19,4 Prozent auf 340 Millionen Euro. Doch unter dem Strich sank das Nettoergebnis um 9,8 Prozent auf 153 Millionen Euro - nicht zuletzt, weil der Online-Boom zu höheren Lieferkosten und damit einer sinkenden Bruttomarge führte.
Auch wenn sich der Konzern im wichtigen Weihnachtsquartal gut behauptete, zeigte sich Ceconomy-Chef Düttmann beim Blick in die Zukunft eher vorsichtig. Die anhaltenden Marktschließungen seien "aktuell eine große Herausforderung". Im Januar, in dem europaweit sogar durchschnittlich 63 Prozent der Media Markt- und Saturn-Filialen coronabedingt geschlossen waren, lagen die Konzernumsätze um 25 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Düttmann dringt deshalb auf einen klaren Fahrplan der Politik, wann und unter welchen Bedingungen die Märkte wieder öffnen können: "Für uns geht es dabei, wie für viele andere, um jeden weiteren Tag."
Einen Tag vor der Beratung von Bund und Ländern zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise brachte Düttmann einen eigenen Vorschlag ins Spiel, um den Weg für eine rasche Ladenöffnung zu ebnen. Um überfüllte Innenstädte nach dem Ende des Lockdowns zu vermeiden, empfahl er gestaffelte Öffnungszeiten für verschiedene Altersgruppen.
Um die Besucherströme zu begrenzen, könne man etwa die Berufstätigen am Morgen und am Abend in die Läden lassen und eine spezielle Zeit für die Risikogruppen über 60 oder 65 festlegen. "Man könnte es auch staffeln nach Tagen, wo man bestimmte Tage hat, wo die Jugendlichen in die Läden dürfen und an anderen Tagen nicht", sagte Düttmann. Wichtig sei dabei, dass dies einheitlich über alle Handelsformen geschehe. Denn nur dann könnten Polizei und Ordnungskräfte das auch kontrollieren./nas/jha/rea/DP/jha
Quelle: dpa-Afx