(Neu: Aktienkurs)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1
Sie büßte im frühen Handel bis zu zwölf Prozent auf 8,46 Euro ab und baute damit ihr Jahresminus auf fast 40 Prozent aus. Das Papier gehört damit in diesem Zeitraum zu den schwächsten deutschen Standardwerten. Händler bemängelten, dass der Konzern nach wie vor keine neue Prognose für das neue Jahr abgeben konnte. An der schlechten Stimmung unter den Investoren konnten auch die Aussagen des Vorstandssprechers Rainer Beaujean zur Entwicklung des Werbemarkts im Juli nichts ändern.
Der erst seit Ende März amtierende Chef, der auf den nicht mal zwei Jahre an der Spitze stehenden Max Conze ablöste, sieht ein wenig Licht am Ende des Tunnels: Im Juli seien die Werbererlöse nur noch um 20 Prozent niedriger als im Vorjahr, und "im August zeichnet sich aktuell mit einem Minus von rund 10 Prozent eine weitere Verbesserung ab", sagte er am Freitag in München anlässlich der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal.
Allerdings werde es nicht möglich sein, die bis Herbst entstanden Rückgänge bis Jahresende aufzuholen. In normalen Jahren erwirtschafte ProSiebenSat.1 zwar etwa die Hälfte seines Betriebsgewinns zwischen September und Dezember. Aber angesichts der Unsicherheit über den Fortgang der Corona-Pandemie könne der Vorstand keine Jahresprognose geben. Mit 1,2 Milliarden Euro in bar sei die Liquidität des Unternehmens aber gut. Kosteneinsparungen seien teilweise bereits im zweiten Quartal sichtbar, sollten aber vor allem in der zweiten Jahreshälfte wirken.
Der Quartalsumsatz im Kerngeschäft Unterhaltung und im Produktionsgeschäft brach um ein Drittel ein. Nur die Konzerntochter Nucom konnte ihren Umsatz dank der Partnervermittlung Parship Group und der Online-Parfümerie Flaconi leicht steigern. Aber Betriebsergebnis und Nettoergebnis waren tiefrot. Für das erste Halbjahr verbucht ProSiebenSat.1 einen Verlust von 30 Millionen Euro./rol/DP/zb
Quelle: dpa-Afx