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BELLEVUE (dpa-AFX) - Die Telekom-Tochter T-Mobile US hat die Konkurrenz im Mobilfunk erneut hinter sich gelassen. Im dritten Quartal gewann das Unternehmen deutlich mehr an neuen Mobilfunkvertragskunden als seine Wettbewerber. Zudem legte T-Mobile-US-Chef Mike Sievert überraschend die Latte für das laufende Jahr ein weiteres Mal höher. Anleger griffen nach Bekanntwerden der Nachrichten beherzt zu: Die T-Mobile-US-Aktie legte am Mittwoch im nachbörslichen US-Handel um 4,8 Prozent zu.

Seit dem Jahreswechsel ist das Papier damit um mehr als ein Viertel teurer geworden, auf ein Jahr gesehen sind es gar um die 60 Prozent. Davon haben vor allem zwei etwas: Die Mutter Deutsche Telekom hielt zuletzt rund 50,4 Prozent an den Amerikanern. Zweitgrößter Aktionär war früheren Angaben zufolge der japanische Softbank -Konzern mit rund 7,3 Prozent.

T-Mobile-US-Chef Sievert will über alle Segmente hinweg nun im laufenden Jahr 5,6 bis 5,8 Millionen neue Vertragskunden von den Dienstleistungen des Unternehmens überzeugen. Bislang standen 5,4 bis 5,7 Millionen auf dem Zettel. Analysten rechneten bislang mit etwas weniger als dem unteren Ende der neuen Spanne.

Wie der Konzern weiter mitteilte, soll der operative Gewinn ohne die Verzerrung durch die Endgeräte-Vermarktung (bereinigtes Core Ebitda) nun auf 31,6 bis 31,8 Milliarden US-Dollar (29,2 bis 29,4 Mrd Euro) steigen, was am unteren Ende 0,1 Milliarden mehr sind als bislang. Auch hier rechneten Analysten bislang in etwa mit dem unteren Ende der neuen Bandbreite. 2023 lag das operative Ergebnis bei 29,1 Milliarden Dollar.

Beim sogenannten Core Ebitda handelt es sich um das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ohne Finanzierungsprogramme, die T-Mobile bei der Integration der ehemaligen Sprint-Kunden übernommen hatte. Das Unternehmen hat sein Leasinggeschäft nahezu vollständig zurückgefahren.

Im dritten Quartal überzeugte das Unternehmen netto 865.000 neue Mobilvertragskunden von seinen Diensten. Das ist deutlich mehr, als die Wettbewerber AT&T und Verizon zusammen vorweisen konnten. Auch Analysten rechneten im Schnitt mit weniger. T-Mobile begründete das starke Plus mit einer höheren Zahl an Menschen, die von Prepaid auf Verträge umgestiegen seien. Zudem bleiben die meisten Kunden im Konzern mit dem größten 5G-Netz der Vereinigten Staaten: die Wechslerquote liegt bei unter ein Prozent.

Der werthaltigere Umsatz mit Dienstleistungen wie Daten kletterte in den Monaten Juli bis September um 5,1 Prozent auf 16,7 Milliarden US-Dollar - das lag vor allem am stärkeren Zuwachs unter den Vertragskunden. Analysten schauen stärker auf diese Kennziffer als auf den Gesamtumsatz, in dem auch Erlöse mit Hardware enthalten sind - diese werden allerdings von den Unternehmen größtenteils nur durchgereicht.

Entsprechend kletterte der operative Gewinn ohne die Verzerrung durch die Endgeräte-Vermarktung (bereinigtes Core Ebitda) um fast neun Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar.

Unter dem Strich verdiente T-Mobile US gut 3 Milliarden Dollar nach 2,1 Milliarden im Jahr zuvor. Das lag vor allem an Abfindungszahlungen und Integrationskosten./ngu/he

Quelle: dpa-Afx