(Neu: Geplante Kapitalerhöhung Vonovia, Synergieeffekte zweiter Absatz)
BERLIN (dpa-AFX) - Der größte deutsche Immobilienkonzern Vonovia
Beide Konzerne unterzeichneten eine Grundsatzvereinbarung über den Zusammenschluss. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über den erneuten Vorstoß Vonovias berichtet. Zur Finanzierung der Übernahme will Vonovia neue Aktien für bis zu acht Milliarden Euro ausgeben. Diese sollen nach Abschluss der Transaktion in der zweiten Jahreshälfte ausgegeben werden. Vonovia selbst kommt an der Börse derzeit auf einen Marktwert von knapp 30 Milliarden Euro. Durch den Zusammenschluss sollen die jährlichen Kosten um 105 Millionen Euro gedrückt werden. Das Sparziel soll bis Ende 2024 erreicht werden.
Die Offerte stehe unter dem Vorbehalt einer Mindestannahmequote von 50 Prozent aller ausstehenden Deutsche-Wohnen-Aktien, der Erteilung der fusionskontrollrechtlichen Freigabe "sowie weiterer üblicher Bedingungen". Beide Unternehmen erwarteten, dass die fusionskontrollrechtliche Freigabe vor Ende der Annahmefrist des geplanten Übernahmeangebots erfolge, hieß es. Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Wohnen begrüßten das Übernahmeangebot und beabsichtigten dieses, vorbehaltlich der Prüfung der finalen Angebotsunterlage, zu unterstützen und den Aktionären die Annahme zu empfehlen.
Durch den Zusammenschluss entsteht den Angaben zufolge Europas größter Wohnimmobilienkonzern mit einer gemeinsamen Marktkapitalisierung von voraussichtlich rund 45 Milliarden Euro. Dabei ist Vonovia trotz eines Kursrutsches von 13 Prozent seit Jahresbeginn fast doppelt so viel wert wie Deutsche Wohnen, die um 3 Prozent zulegen konnten. Die beiden größten deutschen Vermieter bringen es zusammen auf mehr als 500 000 Wohnungen. Der gemeinsame Immobilienportfoliowert wurde auf knapp 90 Milliarden Euro beziffert.
Das künftige Unternehmen soll dann den Namen Vonovia SE führen, wie mitgeteilt wurde. Der Sitz soll in Bochum bleiben, das Unternehmen aber aus Bochum und Berlin geführt werden. Außerdem haben die Parteien vereinbart, dass sie im Zusammenhang mit der Transaktion keine betriebsbedingten Kündigungen zu früher als 1. Januar 2024 aussprechen werden.
Der erste Übernahmeversuch war 2016 unter anderem am Widerstand der Deutsche-Wohnen-Führungsspitze und einem zu geringem Interesse der Aktionäre gescheitert. Der Übernahmekandidat hatte die Offerte als feindlich bezeichnet und als nicht im besten Interesse seiner Investoren. Zu Beginn des vergangenen Jahres hatte Vonovia einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge erneut einen Kauf erwogen. Am Ende der Erwägungen habe der Konzern aber entschieden, von dem Vorhaben Abstand zu nehmen/and/he/DP/zb
Quelle: dpa-Afx