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BOCHUM (dpa-AFX) - Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia
Vonovia ist Europas größtes privates Wohnungsunternehmen. Der Konzern besitzt rund 550 000 Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich. Hinzu kommen rund 71 400 verwaltete Wohnungen. Der Portfoliowert liegt bei etwa 99 Milliarden Euro.
Die Übernahme der Deutsche Wohnen
Unter dem Strich ging der Gewinn vor allem aufgrund von Wertberichtigungen unter anderem wegen des deutlich gesunkenen Aktienkurses der Adler Group
Eine Übernahme von Adler kommt für den Vonovia-Chef allerdings inzwischen nicht mehr in Betracht. "Die Märkte haben sich verändert und deswegen ist für uns die ursprüngliche Überlegung, die Adler Group zu übernehmen, definitiv vom Tisch", sagte er der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Entscheidung von damals könne man deshalb auch kritisch hinterfragen.
Die Miete stieg im Konzern per Ende Juni im Schnitt auf 7,44 Euro pro Quadratmeter - das waren zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zum Zuwachs trugen vor allem modernisierte Wohnungen bei. Kosten für energetische Sanierungen wie etwa Wärmedämmung sowie den Austausch alter Heizungsanlagen und Fenster können die Konzerne teilweise auf die Miete umlegen. In Deutschland betrug die durchschnittliche Miete per Ende Juni bei Vonovia 7,32 Euro pro Quadratmeter.
Viele Menschen seien derzeit in großer Sorge, die aufgrund der aktuellen Energiekrise gestiegenen Kosten für das Heizen nicht mehr tragen zu können, sagte Buch bei Vorlage der Quartalszahlen. Vonovia werde gemeinsam mit den Mietern eine Lösung finden, wenn sich jemand seine Wohnung wegen erhöhter Heiz- und Warmwasserkosten nicht mehr leisten könne. Ähnliche Lösungen habe das Unternehmen auch seit Beginn der Corona-Pandemie gefunden.
Um möglichst viel Erdgas in den Beständen einzusparen, habe Vonovia im gesetzlich festgeschriebenen Rahmen eine Nachtabsenkung der Heizungstemperatur bei den Gas-Zentralheizungen beschlossen, teilte das Unternehmen mit. So entlaste der Immobilienkonzern die Mieter bei den absehbar stark steigenden Energiekosten sowie die Umwelt. Zusätzlich passe Vonovia die Vorauszahlungen an, um hohe Nachforderungen am Jahresende zu vermeiden.
Der nordrhein-westfälische SPD-Landeschef Thomas Kutschaty übte allerdings deutliche Kritik am Immobilienkonzern. Der Sozialdemokrat sagte der "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" (Donnerstag), Menschen mit geringem Einkommen müssten derzeit jeden Cent doppelt umdrehen. "Der Teuer-Schock trifft sie in allen Bereichen des täglichen Lebens hart. Da kann einem die Kaltschnäuzigkeit von Vonovia fast die Sprache verschlagen." Milliardengewinne einzufahren und dafür die Mieter immer mehr zur Kasse zu bitten, das sei "asoziale Marktwirtschaft", kritisierte Kutschaty./rea/DP/ngu
Quelle: dpa-Afx