(neu: Marktanteilsziele im 2. Absatz, JPMorgan-Analyst im 4. Absatz, Wiederkaufrate im 5. Absatz, Werbekosten und Eigenmarken im 6. Absatz)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Onlinehändler für Haustierbedarf Zooplus
Patt will den Umsatz bis 2025 auf 3,4 bis 3,8 Milliarden Euro steigern. Dazu sollen auch Marktanteilsgewinne beitragen. So will sich Zooplus in den kommenden Jahren neun bis zehn Prozent des europäischen Gesamtmarkts für Heimtierbedarf sichern, bis 2030 sollen es bis zu 13 Prozent werden.
Von jedem Euro sollen 2025 dann mindestens vier Cent als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen hängen bleiben - etwas mehr als die 2020 erzielte Ebitda-Marge von 3,5 Prozent.
Analyst Borja Olcese von der US-Bank JPMorgan schrieb in einer ersten Reaktion von einem "sehr optimistischen Update." Er lobt eine den Markt umwälzende Natur des Geschäftsmodells. Zudem könnte Zooplus zu einem Übernahmeziel werden.
Im vergangenen Jahr profitierte das 1999 gegründete Unternehmen stark von Trend zum Online-Einkaufen, der durch die Corona-Pandemie zusätzlichen Schwung gewonnen hatte. Der Umsatz wuchs 2020 um gut 18 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Dabei nahm auch die Kundentreue zu: Die Wiederkaufrate legte auf 99 Prozent zu.
Das operative Ergebnis lag bei 63,3 Millionen Euro und hat sich damit mehr als verfünffacht. Die durchschnittliche Schätzung der Analysten wurde damit übertroffen. Unter dem Strich schaffte das Unternehmen mit einem Überschuss von 18,7 Millionen Euro den Sprung in die Gewinnzone. So gab das Unternehmen in einigen Bereichen weniger Geld für Werbung aus. Zudem stieg der Anteil der Zooplus-Eigenmarken, die mehr Gewinnmarge abwerfen.
Ein Händler äußerte sich positiv. Gerade zum Jahresende 2020 hin sei es ein wenig besser gelaufen als gedacht. Der Ausblick für 2025 gehe auch in Ordnung, wenngleich Zooplus anderen E-Commerce-Unternehmen beim Wachstum und der Profitabilität noch ein wenig hinterher hinke.
Die Ziele für 2021 bestätigte Zooplus, sieht den Umsatz nun aber im mittleren bis oberen Bereich der angepeilten Spanne von 2,04 bis 2,14 Milliarden Euro. Das Ebitda wird zwischen 40 und 80 Millionen Euro erwartet.
Für die Aktien ging es am Donnerstag deutlich nach oben. Sie stiegen in der Spitze bis auf 224,50 Euro. Gegen Mittag führten sie den Nebenwerte-Index SDax mit einem Plus um mehr als 13 Prozent auf 221,50 Euro an. Damit knüpfen sie an ihre jüngste Erholung an, nachdem einige Anleger nach einem Rekordhoch von 244 Euro Mitte Februar erst einmal Kasse gemacht hatte.
2021 summieren sich die Kursgewinne nun wieder mehr als ein Viertel. Auf Zwölfmonatssicht zählen die Papiere zu den größten Gewinnern der Corona-Krise und des dadurch zusätzlich befeuerten Online-Booms: Seit dem Corona-Crashtief vor einem Jahr hat sich ihr Wert mehr als verdreifacht./mis/eas/fba
Quelle: dpa-Afx