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BONN (dpa-AFX) - Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post haben am Mittwoch Mitglieder der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bei einem Warnstreik die Arbeit niedergelegt. Schwerpunkte der Aktionen waren nach Angaben der Gewerkschaft zunächst Nordrhein-Westfalen und Bayern. Am späten Nachmittag und Abend sollten zudem bundesweit mehrere Briefverteilzentren in den Warnstreik einbezogen werden, sagte ein Verdi-Sprecher. Auch am Donnerstag seien Aktionen geplant.

Die Post stufte die Auswirkungen des Streiks am Mittag als "überschaubar" ein. Bisher seien keine größeren Folgen für die Kunden oder die Beförderung von Briefen und Paketen zu erwarten, sagte ein Sprecher. Bundesweit ging die Post bis zum Mittwochmittag von 8000 Paketen und 265 000 Briefen aus, die betroffen seien. Das sei weniger als 1 Prozent der Tagesmenge.

In den Tarifgesprächen liegen die beiden Parteien noch weit auseinander. Verdi fordert für die bundesweit rund 140 000 Beschäftigten 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die nächste Verhandlungsrunde soll am 21./22. September stattfinden. Die Post will dann ein konkretes Angebot vorlegen.

Die stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Andrea Kocsis sagte, Verdi habe in der vergangenen Verhandlungsrunde den Eindruck gewonnen, die Deutsche Post wolle ihre Beschäftigten mit einer Entgelterhöhung von nur 1,5 Prozent für 12 Monate abspeisen. "Das ist eine Provokation." Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie sagte, man wolle im Interesse der Beschäftigten und des Unternehmens "Lösungen finden, die nachhaltige Lohnsteigerungen mit einer langfristigen Perspektive verbinden und wirtschaftlich tragfähig sind". Dabei sei auch eine überproportionale Steigerung in den unteren Lohngruppen vorstellbar./hff/DP/fba

Quelle: dpa-Afx