WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Aufsichtsrat der Aareal Bank
Für die Aareal-Aktie ging es nach den Nachrichten abwärts. Mit einem Kursverlust von gut einem Prozent gehörte sie am Vormittag zuletzt zu den schwächsten Titeln im Nebenwerte-Index SDax
Petrus Advisers hatte Korsch und zwei weitere Aufsichtsratsmitglieder des Wiesbadener Gewerbeimmobilien-Finanzierers Ende März zum Rücktritt aufgefordert. Nach Vorstellung des Hedgefonds sollten sie bei der Hauptversammlung Platz für drei Ersatzkandidaten machen, hieß es nun. Der Aufsichtsrat habe Petrus die Ablehnung der Forderungen auch in einem Brief mitgeteilt, sagte ein Sprecher.
Aufsichtsratschefin Korsch war in der Hauptversammlung 2018 mit einer Zustimmung von mehr als 99 Prozent als Mitglied des Gremiums bestätigt worden. Die anderen beiden nicht genannten Mitglieder, deren Rücktritt Petrus fordert, hätten erst im vergangenen Jahr ebenfalls mehr als 99 Prozent der Stimmen bekommen.
Petrus Advisers gilt als aktivistischer Aktionär. Der Hedgefonds hatte sich bereits im vergangenen Jahr mit der Führung der Aareal Bank angelegt und Veränderungen gefordert. Zuletzt hatte er seine Beteiligung an dem Institut auf mehr als 9 Prozent aufgestockt. Während allerdings Ende März noch von einer Erhöhung auf 9,8 Prozent die Rede gewesen war, wurde der Anteil in einer am 1. April versandten Stimmrechtsmitteilung nur auf rund 9,4 Prozent beziffert.
Der Aufsichtsrat der Bank muss sich ohnehin schon mit wichtigen Führungsfragen beschäftigen. So befindet sich Vorstandschef Hermann Merkens seit November in einer krankheitsbedingten Auszeit. Wann und ob er in die Bank zurückkehrt, scheint bisher nicht absehbar. Der Aufsichtsrat treibe die Suche nach einem möglichen Nachfolger vorsorglich verstärkt voran, hatte Korsch Mitte März erklärt.
Dabei blieb offen, ob der Vorstand in diesem Zuge verkleinert wird. So befasst sich der Aufsichtsrat - wie seit Ende Februar bekannt - mit der künftigen Größe und der Zusammensetzung des Vorstands. Das Management ist derzeit ohnehin dabei, die Kosten der Bank zu senken, und will in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands rund 15 Prozent der Stellen streichen./stw/ngu/stk
Quelle: dpa-Afx