REDMOND (dpa-AFX) - Die Kündigungswelle in der Technologie-Welt hat Microsoft
Die Entlassungen kommen wenig überraschend, US-Medien hatten bereits vorab darüber berichtet. Microsoft-Chef Satya Nadella begründete die Stellenstreichungen im Unternehmensblog als Sparmaßnahme: "Wir müssen unsere Kostenstruktur mit unseren Umsätzen in Einklang bringen". Nadella betonte jedoch, dass den Job-Kürzungen auch Neueinstellungen und Investitionen in Bereichen von entscheidender strategischer Bedeutung gegenübergestellt werden würden. Unter seiner Führung setzt Microsoft verstärkt auf das Cloud-Geschäft mit Diensten aus dem Netz.
Nadella machte keine Angaben dazu, welche Bereiche konkret vom Jobabbau betroffen sein werden. Er versprach betroffenen Mitarbeitern, dass das Management bei den Entlassungen so "rücksichtsvoll und transparent" wie möglich vorgehen werde. Solche Entscheidungen seien "schwierig, aber notwendig", schrieb er. Im Herbst hatte Microsoft bereits auch schon Jobs abgebaut. Zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres Mitte 2022 war die Zahl der Mitarbeiter um gut ein Fünftel auf 221 000 gestiegen.
Auch wenn die Stellenstreichungen auf längere Sicht Geld sparen sollen, entstehen Microsoft durch Kündigungen und Abfindungen zunächst hohe Belastungen. So kündigte der Konzern in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht an, dass aufgrund der Entlassungen und anderer Maßnahmen zum Konzernumbau erst einmal bilanzielle Belastungen in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar (1,1 Mrd Euro) anfallen dürften. Microsoft will seine Zahlen für das abgelaufene zweite Geschäftsquartal am 24. Januar veröffentlichen.
Die Entlassungen bei dem Windows-Konzern verdeutlichen abermals das jähe Ende des Job-Booms in der Tech-Branche. Nachdem die Geschäfte in der Pandemie florierten, macht das von Inflations- und Rezessionssorgen geprägte derzeitige Marktumfeld vielen Firmen schwer zu schaffen. An der Börse stehen Tech-Aktien besonders stark unter Druck - der Branchenindex Nasdaq fiel im vergangenen Jahr um 33 Prozent.
Die Reihe der Unternehmen, die Entlassungen ankündigten, wurde zuletzt immer länger. So kam es etwa bei der Facebook-, Whatsapp- und Instagram-Mutter Meta
Quelle: dpa-Afx