BERLIN (dpa-AFX) - Der Immobilienkonzern Adler Group
Demnach sollen die Nettomieterträge im laufenden Jahr auf einen Wert zwischen 325 und 339 Millionen Euro klettern. Für das operative Ergebnis (FFO 1) ist ein Anstieg auf 127 bis 133 Millionen Euro angepeilt. Im vergangenen Jahr hatte die Adler Group dank der Fusion die Mieteinnahmen mit 383,9 Millionen Euro im Vergleich zu 2019 fast verdreifacht, die Nettomieterträge stiegen auf 293,4 Millionen Euro nach 134,1 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Damit traf der Konzern seine eigene Ziele. Dies gilt auch für den FFO 1: Hier konnte das Unternehmen einen Anstieg von fast 70 Prozent auf 107,1 Millionen Euro verbuchen. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 0,46 Euro erhalten.
Einige Branchenkenner nahmen die Nachrichten indes mit Stirnrunzeln auf. Die Ergebnisse des Konzerns hätten ihn enttäuscht, schrieb Jefferies-Analyst Thomas Rothäusler. Die Ziele für das neue Jahr lägen aber im Rahmen seiner eigenen Schätzungen, ergänzte der Jefferies-Experte. Ein Händler sprach zudem von teils verwirrenden Zahlen, die Dividende falle klar unter den Erwartungen aus.
Die Adler-Aktie stand im frühen Handel zuletzt mit mehr als vier Prozent im Minus. Seit Jahresbeginn hat das Papier fast ein Fünftel seines Wertes eingebüßt.
Die Adler Group war im vergangenen Jahr durch die Übernahme von Adler Real Estate durch den Konkurrenten Ado Properties entstanden. Zudem wurde der Projektentwickler Consus übernommen. Dabei kommt die Integration der Unternehmen offenbar schneller voran als ursprünglich gedacht. Adler Group bezifferte die erreichten Synergieeffekte auf knapp 113 Millionen Euro, wobei für das vergangene Geschäftsjahr lediglich ein Wert zwischen 78 und 92 Millionen Euro erwartet worden sei.
Nachdem sich der Konzern 2020 von fast 6700 Mieteinheiten außerhalb seiner Kernmärkte getrennt hatte, hat die Adler Group derzeit knapp 70 000 Wohneinheiten in ihrem Bestand, Berlin hat davon den größten Anteil, aber auch in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verfügt der Konzern über große Portfolien. Hinzu kommen nach Unternehmensangaben weitere 10 000 Einheiten in der Pipeline in den deutschen Top-7-Städten, auf die das Unternehmen sich verstärkt konzentriert. Mit dem Fokus auf die Entwicklung "großer und innovativer" Quartiere werde Adler die Effizienz des eigenen Portfolio-Managements weiter verbessern, hieß es. Margen und Profitabilität sollen dadurch steigen.
Zwar konnte die Adler Group im vergangenen Jahr etwas mehr Einheiten vermieten, jedoch bremste der Mietendeckel in der Hauptstadt die Entwicklung. Fast die Hälfte des Portfolios ist hiervon betroffen. Das vergleichbare Mietenwachstum lag dadurch bei 2,2 Prozent - nach 3,3 Prozent ein Jahr zuvor. Berlin herausgerechnet stiegen die Mieten flächenbereinigt jedoch um 3,9 Prozent. Wegen der Corona-Pandemie gab es zudem einige Verzögerungen bei der Mietzahlung, diese machten 1,3 Prozent des gesamten monatlichen Mietvolumens aus, betroffen waren vorrangig gewerblich genutzte Immobilien./tav/men/fba
Quelle: dpa-Afx