MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Telekomausrüster Adva Optical Networking hat im zweiten Quartal überraschend gute Geschäfte gemacht. Trotz des laut Analysten starken Quartals traut sich Adva-Chef Brian Protiva angesichts der Corona-Unsicherheiten für das Gesamtjahr weiterhin keine Prognose zu. Die Anleger störte das nicht: Der Aktienkurs schnellte nach oben.

Wie das Unternehmen am Donnerstagabend in München überraschend mitgeteilt hatte, stieg der Umsatz im zweiten Jahresviertel um 8,9 Prozent zum entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 145,0 Millionen Euro. Das Proforma Betriebsergebnis legte sogar um 133,0 Prozent auf 10,1 Millionen Euro zu. Die Kenngrößen wichen signifikant von den vorliegenden Schätzungen der Finanzanalysten ab, teilte das im SDax notierte Unternehmen weiter mit.

Marktbeobachter sprachen am Freitag von starken Zahlen. Die Anleger griffen denn auch zu. Der Aktienkurs von Adva sprang am Vormittag um fast 12 Prozent auf 6,86 Euro nach oben auf den höchsten Stand seit Februar. Er liegt damit wieder über der 200-Tage-Linie, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt. Die Papiere haben nun ein gutes Stück mehr als die Hälfte der Verluste aus der Zeit des Corona-Börsencrashs aufgeholt.

Neben der Umsatz und Gewinnentwicklung lobten Börsianer auch die Entwicklung der Schulden. So fiel die Nettoverschuldung den Unternehmensangaben zufolge im zweiten Quartal um 34 Prozent auf 44,9 Millionen Euro. Hierfür seien vor allem Sparmaßnahmen seit 2019 verantwortlich. Die endgültigen Geschäftszahlen für das zweite Quartal sollen am 23. Juli veröffentlicht werden.

Im vorangegangenen Quartal war der Telekomausrüster von der Corona-Krise noch schwer belastet worden und hatte daher die Jahresprognose gestrichen. In den ersten drei Monaten musste das Unternehmen einen Verlust von über 7 Millionen Euro wegstecken./ssc/eas/mis

Quelle: dpa-Afx