PARIS (dpa-AFX) - Die Geschäfte des französischen Gaseherstellers Air Liquide
Die Erlöse kletterten in den ersten sechs Monaten im Jahresvergleich um rund sechs Prozent auf 10,8 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um Schwankungen von Währungskursen und Energiepreisen, stieg der Umsatz um gut neun Prozent.
Neben besseren Geschäften mit großen Industrien trug zum Zuwachs eine weiter gute Nachfrage aus dem Gesundheitsbereich bei. So versorgt Air Liquide etwa den Gesundheitssektor mit Sauerstoff. Auch in den beiden kleineren Geschäftssegmenten fiel das Wachstum erheblich stärker aus. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 1,2 Milliarden Euro. Das waren fast 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Die Geschäftsentwicklung spiegele die Dynamik der Märkte und die Beschleunigung der Verkäufe im zweiten Quartal wider, sagte Unternehmenschef Benoit Potier laut Mitteilung. Diese hätten das Niveau des zweiten Quartals 2019 - also vor der Corona-Krise - in allen Regionen und Geschäftsbereichen übertroffen. Er bestätigte die Jahresziele. Demnach will Air Liquide den bereinigten Gewinn sowie die operative Marge steigern. Dabei klammert der Konzern Währungseffekte aus.
Um besser durch die Corona-Krise zu kommen, hatte Air Liquide 2020 wie viele andere Konzerne auch ein Sparprogramm eingeleitet. Im ersten Halbjahr seien nun 206 Millionen Euro gespart worden, hieß es. Damit liege Air Liquide auf Kurs, die jährlichen Kosten um mehr als 400 Millionen Euro zu senken.
Die Zahlen lagen laut Analyst William Larwood von Liberum im Rahmen der Erwartungen. Die Geschäftsbereiche hätten sich erholt und zum größten Teil über dem Vorkrisenniveau gelegen. Gewinnmitnahmen wären angesichts der starken Performance der Aktie nach den Ergebnissen nicht überraschend, zumal das operative Ergebnis etwas schwächer ausfiel als allgemein erwartet, schrieb Analyst Charles Webb von Morgan Stanley.
An der Euronext notierten die Air-Liquide-Aktien zuletzt um rund drei Prozent niedriger. Sie lagen damit am unteren Ende des Eurozonen-Auswahlindex EuroStoxx 50
Quelle: dpa-Afx