MÜNCHEN/NEU-ISENBURG (dpa-AFX) - Die Allianz übernimmt zusammen mit Partnern den deutschen Lebensversicherungs-Abwickler Viridium. Der Münchner Versicherer, der Finanzinvestor Blackrock und der japanische Versicherer T&D übernehmen die bisherige Beteiligung des britischen Finanzinvestors Cinven, wie alle Beteiligten am Mittwoch mitteilten. Der Gesamtwert des Deals liegt den Angaben zufolge bei rund 3,5 Milliarden Euro.

Die weiteren bisherigen Miteigentümer, der Rückversicherer Hannover Rück und der italienische Versicherer Generali , bleiben auch künftig an Viridium beteiligt.

Virdium kauft Vertragsbestände von Lebensversicherern auf und führt sie bis zum Ablauf weiter. In der Niedrigzinsphase hatte dieses Geschäft geboomt, weil sich viele Anbieter von ihren Verpflichtungen aus alten, hochverzinsten Verträgen trennen wollten. Viridiums größter Deal war 2019 die Übernahme des deutschen Lebensversicherungsbestands von Generali. Im Zuge der Übertragung war Generali selbst als Anteilseigner bei Viridium eingestiegen.

Dessen Mehrheitseigentümer Cinven fiel später bei Aufsehern in Ungnade, nachdem er bei dem italienischen Lebensversicherer Eurovita in dessen Krise nicht genug Geld nachschießen wollte. Später wollte Viridium 720 000 Lebensversicherungsverträge von Zurich Deutschland übernehmen, musste das Vorhaben aber abblasen. Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hätte das Geschäft genehmigen müssen und schaut in solchen Fällen auch auf die Eigentümerstruktur.

Viridium sitzt in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main und beschäftigt nach eigenen Angaben etwa 900 Personen. Die Gesellschaft verwaltet für 3,4 Millionen Lebensversicherungskunden Kapitalanlagen von 67 Milliarden Euro./stw/mne/jha/

Quelle: dpa-Afx