WASHINGTON (dpa-AFX) - Wegen Sicherheitsbedenken der Luftfahrtbranche machen AT&T
US-Präsident Joe Biden dankte den Mobilfunkriesen in einer Mitteilung für ihr Entgegenkommen und sprach von einer begrenzten Anzahl an Standorten, an denen sich die 5G-Einführung nun verzögere. Es gehe um Flughäfen, die eine Schlüsselrolle für die Luftfahrt spielten. Durch den Kompromiss werde potenziell verheerenden Störungen des Luftverkehrs vorgebeugt. Über 90 Prozent der 5G-Einführung gingen aber wie geplant voran. Der Branchenverband Airlines for America hatte zuvor vor möglicherweise katastrophalen Folgen und einem Luftfahrt-Chaos gewarnt, sollten AT&T und Verizon nicht einlenken.
Trotz der Einigung der Mobilfunker mit den US-Airlines ergriffen einige internationale Fluggesellschaften am Mittwoch besondere Sicherheitsvorkehrungen anlässlich der 5G-Einführung. So strichen etwa Emirates, Air India und laut Medienberichten British Airways vorsorglich einige US-Flüge, unter anderem nach Newark, Orlando und San Francisco. Andere Airlines zogen wegen Sicherheitsbedenken bestimmte Boeing
Die Lufthansa
Am Freitag hatte bereits die US-Flugaufsicht FAA wegen Sicherheitsbedenken aufgrund der 5G-Einführung spezielle Maßnahmen für Landungen des Boeing-Langstreckenjets 787 "Dreamliner" angeordnet. Bei nasser oder verschneiter Landebahn an Flughäfen mit 5G-Service müssten zusätzliche Vorkehrungen getroffen werden, da die Maschinen einen längeren Bremsweg benötigen könnten, teilte die Behörde mit. Wegen Risiken für die Luftfahrt hatte die FAA AT&T und Verizon zuvor dazu gedrängt, die eigentlich für den 5. Januar geplante 5G-Einführung an Flughäfen um zwei Wochen zu verschieben.
Die Bundesnetzagentur teilte mit, in Deutschland gebe es ein deutlich geringeres Gefährdungspotenzial. Hintergrund ist, dass andere 5G-Frequenzen als in den USA genutzt werden. "Gleichwohl werden in den zuständigen europäischen Gremien unter Beteiligung der Bundesnetzagentur, der Flugsicherheitsbehörden sowie von Vertretern der Mobilfunk- und Luftfahrtindustrie weitere Untersuchungen vorgenommen, um Beeinflussungen sicher ausschließen zu können", hieß es von der Behörde. So seien bei ersten Messungen in Frankreich und Norwegen keine konkreten Beeinflussungen festgestellt worden./hbr/DP/mis
Quelle: dpa-Afx